Andreas (Plandy) Weidenbach

Andreas Weidenbach, auch bekannt als Plandy, oder „Die Hanfschule“ (www.diehanfschule.de) hat sich Aufklärung auf die Fahne geschrieben. Über seine diversen Social Media Profile bringt er sein Wissen über Cannabis unter die Leute. Er ist fast täglich live und beantwortet Fragen aus der Community und auf seinen Kanälen gibt es neben z.B. Strain Reviews in Zukunft auch Workshops zum Thema Growing.

Doch auch auf den Demos trifft man den 36 jährigen Hanffreund aus Koblenz, denn für die Sache Gesicht zu zeigen versteht sich für ihn von selbst.

Danke Andreas, dass du dir ein bisschen Zeit für unsere Fragen genommen hast!

Hanf Albers: Wie bist du zum ersten mal mit Cannabis in Berührung gekommen?

Andreas: Mit 15 hatte ich meine erste Berührung gehabt ganz entspannt unter dem Pfirsichbaum kahm von oben der Joint angereicht, er war nicht für mich gedacht doch ich hab ihn mir geschnappt und paar kräftige Züge genascht. Man war ich da High.

Hanf Albers: Hat sich dein Konsum im Laufe der Jahre verändert?

Andreas: Ja definitiv, bin heute reifer und erfahrener im Umgang.

Hanf Albers: Hattest du in Bezug auf Cannabis schon Probleme mit dem Gesetz?

Andreas: Nicht direkt, aber im Straßenverkehr bin ich leider schon aufgefallen….

Hanf Albers: Was hat dich dazu bewegt, aktiv zu werden?

Andreas: Ziemlich egoistisch im Grunde wollte ich mehr Akzeptanz von der Gesellschaft für meine Leidenschaft die neben mir niemanden schadet. Das „in Schubladen stecken“ verärgert mich heute noch mit am meisten. Der Grundgedanke, Kiffer währen alle Faul und ungewaschen ist echt so überholt.

Hanf Albers: Auf welche Art engagierst du dich für die Legalisierung von Cannabis?

Andreas: Seit einigen Jahren über diverse Social Media Profile.

Hanf Albers: Bist du Cannabis – Patient?

Andreas: Ja

Hanf Albers: Wie hat Cannabis deine gesundheitliche Situation verbessert? Oder hat es das, auch ohne dass du Patient bist?

Andreas: Ich fühle mich sicherer vor den Behörden und kann Gesicht dadurch zeigen und hoffe vielen Patienten dadurch Mut zu machen. Das Rezept war nicht die Linderung sondern lediglich die Beruhigung aus der Illegalität zu kommen. Cannabis hilft mir seit dem ich 16 Jahre alt bin gegen meine enormen Arthrose Schmerzen.

Hanf Albers: Wie stehst du zu anderen Drogen und der Debatte um eine Entkriminalisierung dieser Substanzen?

Andreas: Bin für eine Legalisierung aller Substanzen erst das hilft das Leid zu beseitigen die Konsumenten durch den Schwarzmarkt erleiden, auch der Gesellschaftliche Schaden würde meiner Meinung sehr stark zurückgehen.

Hanf Albers: Was sagst du zum aktuellen Stand der Gesetzgebung bezüglich Legalisierung/Entkriminalisierung? Was findest du gut und was würdest du anders machen?

Andreas: Ein ziemlich Umfangreiches Thema zu dem ich mir mehr als einmal meine Gedanken gemacht habe. Ich finde Gesellschaftlich sind wir auf einem super Weg was die Aufklärung betrifft. Der Prozess zu Entkriminalisierung geht aber viel zu langsam voran bei täglich 500 Strafanzeigen weiterhin. Ich würde mir mehr Aktionen aus der Community wünschen und einen größeren Zusammenhalt.

Hanf Albers: Gab, oder gibt es Momente in deinem Aktivistenleben, wo du an deiner Überzeugung gezweifelt hast? Wenn ja, was motiviert dich weiterzumachen?

Andreas: Ja gab es des Öfteren aber meine Kinder sind für mich Grund genug weiter zumachen, damit sie niemals die Folgen einer Strafverfolgung erleben müssen.

Hanf Albers: Hatte der Cannabis-Konsum – auch ob des gesellschaftlichen Stigmas – Auswirkungen auf Partnerschaften/Freundschaften ?

Andreas: Ja großen Einfluss. Ich umgebe mich natürlich überwiegend mit Gleichgesinnten und meide den Umgang zu Nicht-Konsumenten im privaten Bereich. Meine Partnerin war da schon immer offen, konsumiert selbst aber nicht.

Hanf Albers: Wie stehst du zum Umgang mit Cannabis im familiären Umfeld?

Andreas: Als Patient ist es ziemlich einfach da es keine Straftat ist also kann ich da ganz offen mit meinen Kindern sprechen und aufklären.

Hanf Albers: Ab welchem Alter würdest du das Thema mit deinen Kindern besprechen und wie?

Andreas: Meine Tochter 9 und mein Sohn 12 Jahre, sehen mich beim Konsum zwar nur in seltenen Fällen, wissen aber wenn Papa vor die Tür oder eine halbe Stunde auf den Balkon verschwindet was ich da mache.

Hanf Albers: Welche Altersgrenze für die Abgabe von Cannabis findest du sinnvoll? Warum?

Andreas: 16 Jahren. Meine eigene Erfahrung hat mir gezeigt das genau hier meist der Einstieg passiert und die Gefahr an härtere Stoffe zu kommen. Denn den Pusher interessiert es null was mit deiner Gesundheit passiert. Jugendliche dann hart unter Straffe zu stellen, für ein hoffentlich bald legales Produkt entzieht sich auch meiner Vorstellungskraft. Lieber einen richtigen Umgang und leichte Sorten zur Verfügung stellen, statt die Leute Opfer des Schwarzmarktes werden zu lassen.

Hanf Albers: Wie stellst du dir die perfekte Legalisierung vor?

Andreas: In der gäbe es nicht die Frage wie viel ich zuhause haben darf oder Kultivieren darf, dort würde man einfach sagen ab einer gewissen qm muss man ein einfaches Gewerbe anmelden. Nebengewerbe wäre ausreichend solang die Einahmen da noch passen. Die Möglichkeit der Abgabe über eine Auktion an den Freien Markt zur Weiterverarbeitung wäre auch cool.

Hanf Albers: Hast du eine Lieblingsgenetik/Sorte? Warum?

Andreas: Northernlights, die Mutter von gutem Geschmack

Hanf Albers: Viele Leute haben Bedenken, sich aktiv für die Legalisierung zu engagieren, weil sie fürchten, Probleme im Job, usw. zu bekommen. Dies ist auch jetzt nach der beschlossenen Legalisierung noch so. Was würdest du diesen Leuten sagen, bzw. welche Tipps würdest du ihnen geben, damit sie trotzdem aktiv werden?

Andreas: Es kommt auf die Berufe an! Wer selbst nicht Aktiv werden kann, soll bestmöglich die Aktivisten unterstützen. Zum Beispiel mit Spenden, Reichweite und Co damit wir nicht nur wenige bekannte Gesichter in der Szene haben sondern viele bekannte Sprecher.

Hanf Albers: Was würdest du jemandem mit auf den Weg geben, (Vielleicht gerade Jugendlichen) wenn er/sie zum ersten mal Cannabis konsumieren möchte?

Andreas: Enjoy it und lass dir Zeit beim Genuss. Dosiere minimal und lass dir Pausen nach den Zügen. Achte auf eine Entspannte Atmosphäre und konsumiere nicht um dich von schlechten Ereignisse abzulenken.

Hanf Albers: Hast du zum Abschluss noch eine lustige, oder spannende Cannabis – Anekdote?

Andreas: Ist der Himmel noch so grau, Hanf macht ihn wieder schön und blau! Gut für dich und die Umwelt!