Jason Steel

Heute haben wir wieder ein besonders interessantes Interview für euch! Jason Steel, seines Zeichens Pornodarsteller, hat nicht nur im Job überall seine Finger im Spiel. Er kämpft mit Herzblut für die Rehabilitierung von Cannabis in unserer Gesellschaft. Der 41 jährige Mitgründer des Grow,- und Headshops „Buschmann“ in Berlin ist in der Szene gut vernetzt und auf den Demos Stammgast.

Seine Reichweite nutzt er bei jeder Gelegenheit zur Aufklärung der Menschen in Bezug auf Cannabis, unterstützt wo er kann und organisierte unter anderem zusammen mit dem Rapper und Pornoproduzenten Orgi69 (aka King Orgasmus One / Imbiss Bronko) Bustouren für Fans nach Amsterdam.

Für ihn steht wie für uns alle fest: Cannabis muss legal sein!

Jason, wir freuen uns sehr, dass du dir die Zeit für unsere Fragen genommen hast!

Hanf Albers: Wie bist du zum ersten mal mit Cannabis in Berührung gekommen?

Jason: Ich habe mit 16 Jahren meinen ersten Joint auf einem Sportplatz angeboten bekommen und es einfach ausprobiert. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch keine Erfahrungen mit Alkohol und auch mit sonst keinen anderen Substanzen, aber ich wusste vom „Hören und Sagen“ über Cannabis, dass es das Rauschmittel der Hippie-Szene der 60/70 Jahre war und sie in Deutschland verboten ist. Mein erster sogenannter Rausch war eine positive Erfahrung und danach kam ich erstmals für lange Zeit nicht mehr in Berührung mit Cannabis, dafür aber mit Bier, Wein und harten Alkohol. Ich hatte meinen ersten Absturz auf Ouzo kombiniert mit Bier und zu vielen Zigaretten.

Hanf Albers: Hat sich dein Konsum im Laufe der Jahre verändert?

Jason: Nachdem ich 18 Jahre alt wurde und ich das Elternhaus verlassen hatte, änderte sich vieles bei mir! Cannabis fand seinen Weg über den Dealer zu mir und ich entdeckte eine neue Seite an mir, nämlich einen gechillten Typen, den anscheinend nichts mehr aus der Ruhe bringen konnte. Außerdem wirkte es sich besser auf meine Gesundheit aus. Ich habe in meiner Kindheit eine schwere lebensrettende Operation gehabt, hatte allerdings dadurch körperliche Beschwerden. Cannabis hat alle Probleme auf gut deutsch gesagt weggeblasen. Dazu kam noch viel Kreativität und Ansporn neue Dinge ausprobieren zu wollen. Cannabis hat mir geholfen ein neues Mindset zu bekommen, welches ich bis heute auslebe.

Hanf Albers: Hattest du in Bezug auf Cannabis schon Probleme mit dem Gesetz?

Jason: Ja, und zwar schon einige Male! Ich bin in Lichtenberg groß geworden und die einzige Möglichkeit damals an gutes Gras heranzukommen ging eben nur über sagen wir mal „gute Freunde“ bzw. auch sehr zwielichtigen Gestalten, mit denen man sich auseinandersetzen musste. Für mich war dies allerdings damals völlige Normalität und ich kannte auch nichts anders. Ich denke, ich habe alle Facetten des verdeckten Drogenhandels in Berlin kennengelernt. Von der Hasenheide über Rasta- Shops bis hin zu Shisha-Bars in Kreuzberg und Neukölln, Übergaben auf Parkplätzen, in Wohnungen, Cafes in Hohenschönhausen und Marzahn. Wegen der Mädels haben mir Striptease-Bars immer am meisten Spaß gemacht zu besuchen. Hier haben die Türsteher meistens was gehabt, wenn ich was Schönes brauchte! Ich habe in jedem Bezirk Kontakte gehabt und gepflegt! Ich bin wegen dem Besitz und Anbau von Cannabis bei mir zu Hause seit 2020 offiziell vorbestraft!

Hanf Albers: Was hat dich dazu bewegt, aktiv zu werden?

Jason: Tatsächlich habe ich zusammen mit zwei anderen Freunden im Jahr 2008 den Grow- und Headshop Buschmann in Berlin-Lichtenberg gegründet. Seitdem bekenne ich mich öffentlich zum Thema Cannabis. Wir sind damals über das Hanfjournal und ExzessivTV mit Michael Knodt und vielen anderen Gesichtern der heutigen Bewegung in Kontakt gekommen. Daraus entwickelten sich dann Freundschaften und die Legalisierung als solches stand für uns schon immer auf dem Plan. Schon vor 20 Jahren konnte man die schreiende Ungerechtigkeit beim Thema BTM sehen und erleben wie damit verbundene Strafverfahren gegen absolut normale Menschen, die einfach nur für sich den Gebrauch und Genuss von Cannabis pflegten und niemanden verletzten, beklauten oder schlimmeres. Dem gegenüber stand Alkohol in jeder Weise zur Verfügung und die Effekte waren eindeutig eher negativ zu beurteilen, was die logische Frage aufwarf: „Warum Cannabis Rauchen verboten ist, wenn doch Alkoholkonsum schlimmer ist?“

Hanf Albers: Auf welche Art engagierst du dich für die Legalisierung von Cannabis?

Jason: Ich nutze vor allem meine Reichweite, die mir als Pornodarsteller, durch die Medien entgegengebracht wird, um mich zum Cannabis zu bekennen. Ich weise schon seit Jahren daraufhin, dass es egal ist, wo ich mich im Ausland befinde, ich in weniger als 24 Stunden Cannabis erhalten kann. Das an etlichen normalen Filmsets aus TV und Kino irgendwer kifft und anscheinend vielleicht auch ganz unterschwellig unser Fernsehprogramm der 90er und Millenniumsjahre wahrscheinlich aus der Feder des einen oder anderen freundlich „Bekifften“ stammen könnte. Seit 2015 nehme ich aktiv an Demos teil und unterstütze die Legalisierungsbewegung so gut es geht und ich dafür nützlich sein kann. Seit einigen Jahren bin ich auch mit Günther Weiglein und dem Jugendrichter Andreas Müller befreundet und helfe ihnen ebenfalls so gut es eben geht. So wie bei der 420 Demo letztes Jahr am Brandenburger Tor sowie bei der Entkriminalisierungsdemo von LEAP und dem DHV am Will-Brandt-Haus. Für den Spendenaufruf von Günther, damit er die Prozesskosten leisten kann, wegen eines Verfahrens gegen ihn wegen illegalen Anbaus von Cannabis. Die Leute vom Hanfmuseum und vom CSC Highground Berlin kenne ich ebenfalls und schaue ab und an vorbei. Steffen Geyer treffe ich dort oft und dann trinken wir einen Tee zusammen. Tatsächlich habe ich sogar schon für Sensi-Seeds, als Micha noch Chefredakteur dort war sogar zwei Artikel über Cannabis im Ausland beziehungsweise auf Reisen geschrieben. Außerdem unterstütze ich die Mary-Jane Messe in Berlin und Marco von VYBZ bei einigen kleinen Projekten so wie jetzt die Wahl des Mr & Mrs Cannabis dieses Jahr. Ich versuche einfach Leute aus allen Szenen zusammen zu bringen. Der weiße Rauch vereint uns!

Hanf Albers: Bist du Cannabis – Patient?

Jason: Ja, aber tatsächlich erst seit diesem Jahr Januar, obwohl ich das wohl schon hätte viel früher sein können. Die gesundheitlichen Einschränkungen bei mir und die Erfahrungen der letzten Jahre haben die Voraussetzungen Cannabispatient zu werden erfüllt. Aber ich habe mich lange gescheut und war mit meiner bisherigen Versorgung auch sehr zufrieden. Aber die Zeiten ändern sich und solange der Anbau illegal ist, bevorzuge ich jetzt die Cannabis-Apotheken, weil die Qualität mittlerweile sehr gut geworden ist, und als Cannabis-Patient fühle ich mich nicht mehr so verfolgt und bedroht wie vorher. Die erste legale Lieferung hat Tränen bei mir ausgelöst, es war unglaublich. Mit legalem Cannabis durch die Straßen Berlins zu laufen ist ein fantastisches Gefühl. Aber ein gewisses Stigma-Gefühl wird wohl trotzdem immer bleiben.

Hanf Albers: Wie hat Cannabis deine gesundheitliche Situation verbessert?

Jason: Cannabis verbessert meine gesundheitliche Situation enorm. Auch mental hilft es mir fokussiert und motiviert an meinen Zielen zu arbeiten. Cannabis macht einen besseren Menschen aus mir. Meine Krankenakte würden einige wahrscheinlich überraschen oder gar schocken, aber meistens lächle ich alles weg 😊. Cannabis gibt mir das Gefühl ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft zu sein, und zwar ohne Einschränkungen. Dank Cannabis bin ich, wer ich bin.

Hanf Albers: Wie stehst du zu anderen Drogen und der Debatte um eine Entkriminalisierung dieser Substanzen?

Jason: Grundsätzlich rate ich allen Personen unter 18 Jahren ab harte oder weiche Drogen zu konsumieren. Für alle anderen gilt natürlich, dass sie mit der Volljährigkeit tun und lassen können, was sie wollen, und ja, wir haben eine Partykultur in unseren Städten, die den Zugang zu härteren Drogen ermöglicht. Allerdings eben nur durch dunkle Kanäle und du weißt nie wo das Zeug herkommt, oder was da genau drin ist. Ich bin für die Freigabe von geringen Mengen auf legalen Wegen, das klingt vielleicht krass, aber ich würde lieber von einer offiziellen Stelle meine Partydrogen kaufen, dann weiß ich wenigstens, worauf ich mich bei der Einnahme einlasse. Im Grunde genommen versorgen wir uns doch schon mit allem möglich natürlichen Aufputschmitteln und betreiben unkontrollierten Mixkonsum, der nicht gut für Kreislauf und Körper wie Herz sein kann. Besser alles aus einer beratenden Hand, die gleichzeitig über uns ein wenig wacht!

Hanf Albers: Was sagst du zum aktuellen Stand der Gesetzgebung bezüglich Legalisierung/Entkriminalisierung? Was findest du gut und was würdest du anders machen?

Jason: Also tatsächlich waren wir in den letzten 20 Jahren noch nie so nah an der Legalisierung dran wie jetzt. Es sind deutlich mehr Stimmen zu hören als jemals zuvor und ich sehe, dass die Politiker es wirklich verstanden haben, um was es uns beziehungsweise dem #weedmob geht, nämlich diese schreiende Ungerechtigkeit der Prohibition zu beenden. Es haben in den letzten 50 Jahren genug Menschen darunter gelitten und ein „einfach so weitermachen“ darf es so nicht mehr geben, denn dafür sind unsere Stimmen einfach zu laut mittlerweile geworden. Was mich im Übrigen auch sehr erfreut, denn nur mit erhobenem Kopf und klaren hörbaren Worten erreichen wir unser Ziel der Legalisierung und Entkriminalisierung. Um eine richtige Legalisierung zu erreichen, bedarf es auch einer umfassenden Überarbeitung des Strafgesetzbuches im Umgang mit Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz sowie in Bezug auf die Neu-Definition von weichen und harten Drogen. Außerdem sollte wirklich über eine Amnestie von bereits rechtskräftigen Urteilen bei bestimmten Delikten nachgedacht werden. Ich hätte gerne meinen Führerschein zurück, den ich leider schweren Herzens im November 2016 abgeben musste und das nach 16 unfallfreien Jahren sowie zweimal Ersthelfer. „Heul doch 😊“ sag ich mir dann immer. „C’est la vie!“

Hanf Albers: Gab, oder gibt es Momente in deinem Aktivistenleben, wo du an deiner Überzeugung gezweifelt hast? Wenn ja, was motiviert dich weiterzumachen?

Jason: Um ehrlich zu sein kamen die meisten Kritiker gegenüber meiner Offenheit des Konsums von Cannabis vor allem aus meiner Branche beziehungsweise oft sogar aus den Chefetagen. Die Leute in meiner Branche wollten nicht doppelt „schlecht“ dastehen. Einmal als Sexarbeiter bzw. Pornodarsteller und dann noch als „Kiffer“. Es gab für mich nie einen Zweifel, dass die Prohibition ein großer Fehler der Politik war und irgendwann realisierte ich auch, dass es unsere Aufgabe sein muss, diesen Unsinn zu beenden. Wir können durch die aktive Teilnahme an Demos unserem Wunsch der Legalisierung eine sichtbare und hörbare Stimme verleihen, und deshalb müssen alle mitmachen, die die Legalisierung vom Herzen wollen. All diesen Menschen auf den Straßen zu sehen, dass motiviert mich enorm weiterzumachen und wir werden es schaffen. Es gibt eine Menge Leute da draußen, die gerne mit Jason Steel legal in Berlin in einem Coffeeshop sitzen wollen, um mit mir ihre erste Joint Erfahrung zu machen. Allein deshalb müssen wir es schon schaffen, denn ich möchte auch gerne irgendwann einmal in einem Coffeeshop an der Spree sitzen und vielleicht sogar mit dem Richter und ein paar anderen zusammen ganz normal legal Gras rauchen.

Hanf Albers: Hatte der Cannabis-Konsum – auch ob des gesellschaftlichen Stigmas – Auswirkungen auf Partnerschaften/Freundschaften ?

Jason: Selbstverständlich, sowohl in der Arbeitswelt wie auch privat. Die Mutter meines Kindes dachte, ich sei ein Faulpelz und Schlawiner. Erst nachdem sie mich richtig kennengelernt hatte, verliebte sie sich in mich. Nichtsdestotrotz war es bei Trennung wieder ein Thema und wurde gerne als Druckmittel von ihr eingesetzt, um bestimmte Dinge zu erreichen. Aber irgendwann hat sie es auch eingesehen, dass es mir hilft und Cannabis für mich die beste Medizin ist. Heute unterstützt sie mich sogar ein wenig und spricht davon, wenn es legal ist, dann würde sie mit Freundinnen in einen Coffeeshop gehen und es dort rauchen. In meinem BIZ gab es viele Darsteller, die gekifft haben, aber es nie öffentlich zugegeben hätten. Heute bekennen sich viele von ihnen ebenfalls zum Cannabiskonsum und zur Legalisierung, und das ist gut so! Besser spät als nie und wir können es noch erleben, diese Gesellschaft nachhaltig positiv zu beeinflussen in dem wir den Kampf der Legalisierung und Entkriminalisierung weiterführen, bis wir unsere Ziele erreicht haben.

Hanf Albers: Wie stehst du zum Umgang mit Cannabis im familiären Umfeld?

Jason: Ganz ehrlich, unsere Kinder wachsen doch bereits in einer Alkoholkultur auf und sehen zum Teil den vollen Umfang der negativen Folgen für Mensch, Familie und für unsere Gesellschaft. Da sind viele junge Todesopfer durch Unfälle oder Straftaten auf Grund von Alkoholkonsum mit dabei und dem gegenüber steht nicht ein Cannabistoter. Wie soll ich meinem Kind eigentlich den Schwachsinn erklären, dass Cannabis verboten ist und Alkohol in jeder Form verfügbar ist. Deshalb habe ich mich für einen offenen Umgang mit Cannabis entschieden, damit einher gibt es ein paar Regeln bei mir, die ich selbst aufgestellt habe, um die Gesundheit meines Kindes zu schützen. Außerdem kenne ich viele Cannabispatienten wie eben Günther und andere, die dürfen gerne bei mir im Garten ihre Medizin einnehmen und ich heize währenddessen ein paar bayerischen Würstl auf meinem Grill ordentlich Hitze unter die Pelle, poste das Bild dazu dann auf Twitter, markiere @tantemolotov, der bastelt aus dem Bild dann wieder eine Bildkomposition und et voilá ist ein neuer #weedmob Beitrag fertig 😊.

Hanf Albers: Ab welchem Alter würdest du das Thema mit deinen Kindern besprechen und wie?

Jason: Ich denke es gibt einen Zeitpunkt, wo du merkst, dass du deinem Kind oder der Familie nichts mehr vormachen kannst und dann solltest du ehrlich sein oder es zumindest in einer einfachen Art seinen Kindern erklären können, so dass sie es verstehen können und ihre eigenen Schlüsse daraus ziehen. Heutzutage sind die Kinder nicht nur frühreif, sondern auch früh bestens informiert durch das Internet, und die wissen, wie das Netz funkt, keine Sorge!

Hanf Albers: Welche Altersgrenze für die Abgabe von Cannabis findest du sinnvoll? Warum?

Jason: Ab 18 Jahren! Das ist doch der Status Quo überhaupt, der vom Gesetzgeber vorgegeben ist und von unserer Gesellschaft gelebt wird. Es gilt für fast alles eigentlich. Du giltst dann als voll geschäftstüchtig und voll strafmündig, also warum sollte man ab 18 Jahren dann keinen Zugang zu Cannabis haben dürfen? Was ich gut finden würde, ist tatsächlich eine Mengenbegrenzung pro Kopf und/oder pro Shop. Dasselbe macht auch bei der Abgabe von Alkohol Sinn, einfach damit junge Leute, wenn sie irgendetwas konsumieren, einen vernünftigen Umgang damit lernen und sich der möglichen Gefahren bewusst sind.

Hanf Albers: Wie stellst du dir die perfekte Legalisierung vor?

Jason: Die perfekte Legalisierung für mich wäre eine komplette Freigabe mit Coffeeshops wie man es eigentlich bisher aus Amsterdam kannte und Social Cannabis Clubs wie in Barcelona sowie Cannabis Apotheken wie man es aus den Staaten kennt, und zwar alle zur selben Zeit. Aber mit Limits auf große Mengen beim Eigenanbau ähnlich wie in Uruguay, wo der Eigenanbau gut geregelt wurde und Besitz in großen Mengen zwar erlaubt ist, aber auch da darf man nicht endlos besitzen, und das ist gut so, denn sonst würde wahrscheinlich anderorts, wo Cannabis verboten ist, der illegale Handel durch kriminelle Geschäftemacher wieder mehr blühen als vorher. Die dort erlaubten Mengen reichen jedem Eigenanbauer gut aus und Überschüsse werden in Social-Cannabis-Clubs geteilt und zu günstigen Preisen weitergegeben. Ich kenne einen befreundeten Filmemacher, der von dort kommt und mir schon einiges darüber erzählt hat.

Hanf Albers: Hast du eine Lieblingsgenetik/Sorte? Warum?

Jason: Ich bevorzuge White Widow vor allen anderen Sorten. Das ist meine absolute Lieblingspflanze und Genetik. Vom Effekt her perfekt für einen arbeitsreichen Tag, zumindest bei mir. Mich vitalisiert Gras grundsätzlich immer und gibt mir genug Kraft für den Tag. Ich mag, aber auch Sorten wie Cheese und Blueberry. Zkittles ist auch sehr nice, das rauche ich am liebsten, wenn ich in Barcelona bin. Dort bin ich ebenfalls Mitglied in zwei Clubs und muss mir um meine Versorgung vor Ort keine Sorgen machen.

Hanf Albers: Viele Leute haben Bedenken, sich aktiv für die Legalisierung zu engagieren, weil sie fürchten, Probleme im Job, usw. zu bekommen. Dies ist auch jetzt nach der beschlossenen Legalisierung noch so. Was würdest du diesen Leuten sagen, bzw. welche Tipps würdest du ihnen geben, damit sie trotzdem aktiv werden?

Jason: Keine „echte Gesellschaft“ ohne Bekenntnis zur „realen Gesellschaft“. Wenn wir nicht die Menschen in unserer Straße akzeptieren können, was für Menschen sind wir überhaupt? Dazu gehört genauso ein Obdachloser, der zwar schlecht in unser Wohlstandsbild passt, den wir aber genauso wie den Ferrari-Fahrer ertragen, dann stellt sich die Frage welches Weltbild mit seinen Wertevorstellungen haben wir eigentlich und warum tun wir alles dafür es nicht zu sehr zu erschüttern? Wir müssen raus aus unserer Komfortzone, wenn wir was bewegen wollen und dazu gehört eben auch sich zu bekennen und „Profil“ zu zeigen. Das Weltbild des kiffenden Faulpelzes ist doch schon längst überholt. Unsere Arbeitswelt ist eh schon so dynamisch geworden und nichts ist mehr wirklich sicher. Also was stört es einen was dein Chef oder die Chefin über dich denkt, nur weil du Gras rauchst? Heute erzählen sie dir noch im Anzug wie toll sie sind und morgen erklären sie dir, warum sie Personal entlassen müssen. Gott sei Dank gibt es mittlerweile viele Chefs auch von großen namenhaften Firmen, die sich zum Cannabis bekennen. Pornhub hat dies übrigens auch getan zum 420 Tag und hat einfach das „o“ im Wort mit einem „Green Cannabis Leaf“ für einen Tag getauscht.

Hanf Albers: Was würdest du jemandem mit auf den Weg geben, (Vielleicht gerade Jugendlichen) wenn er/sie zum ersten mal Cannabis konsumieren möchte?

Jason: Seid am besten volljährig und lasst euch von niemanden zu irgendetwas bedrängen! Wenn ihr es ausprobiert, dann sucht euch ein sicheres Environment mit guten Freunden, die auf einen achten, wenn man sich vielleicht nicht wohl fühlen sollte. Betreibt keinen Mixkonsum, schon gar nicht mit Alkohol. Die meisten saufen erst und wollen es dann auf einmal ausprobieren. Das geht meistens schief und endet entweder darin, dass du deinen Mageninhalt vom Alkohol plus alle vorangegangenen Mahlzeiten leerst oder einfach einschläfst und gar nichts mehr checkst. Du wachst dann auf und kannst dich vielleicht an gar nichts mehr erinnern. Bisher ist noch niemand jemals durch die Einnahme davon gestorben, alles wird gut.

Hanf Albers: Hast du zum Abschluss noch eine lustige, oder spannende Cannabis – Anekdote?

Jason: 2010 haben wir eine Fan-Busfahrt von unserem Grow- und Headshop Buschmann in Berlin nach Amsterdam mit Orgi69 organsiert und mit dabei waren damals Michael vom Hanfjournal, Ziggy Jackson und ganz viele Fans. Es war die bereits zweite Tour und man muss sich das einmal vorstellen, ein Bus voller Atzen aus ganz Deutschland von Berlin nach Amsterdam zum Queensday. Es war unglaublich! In jeder Ecke von Amsterdam trafen wir unsere Jungs wieder. Kein Wunder, sie hatten ja auch Wegekarten von uns bekommen 😊. Als wir die Fahrt zurück antraten, erklärte uns Micha nochmal, dass die Mitnahme und der Besitz von Cannabis über die Grenze illegal und strafbar sind. Alle nickten ihm zu und zeigten tiefe Einsicht. Dann fuhren wir über die Grenze. Als wir auf einer Raststätte bei Hannover den ersten Stopp seit Grenzüberschreitung machten atmeten viele auf und kaum war die Raucherpause eröffnet, zog weißer Rauch auf …

Vielen Dank für das interessante Interview und deinen Einsatz für unsere Lieblingspflanze!

Vielen Dank für eure Fragen, ich hoffe ich konnte sie gut beantworten und wünsche allen Aktivisten und Grasrauchern einen schönen sonnigen Tag mit weißen flauschigen Wolken. LG