Corona hat uns alle ganz schön kräftig ans Bein gepisst und den Alltag ordentlich durcheinander gewirbelt.
In unserer Reihe „Unterstützt unsere Unterstützer!“ stellen wir Euch „szenerelevante“ Unternehmen aus unserer Stadt vor, die heute Eure Unterstützung gut gebrauchen können:
Bei Udopea Head- und Growshop könnt ihr telefonisch, per WhatsApp oder E-Mail eure Lieblingswaren bestellen. Kontaktlos könnt ihr sie dann später abholen oder auch euch beliefern lassen.
Erreichbar ist das Udopea unter der Rufnummer (0176) 62092714 .
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Das Hafenstyle ist unsere erste Wahl für Streetware und Graffiti Bedarf. Der kleine Eckladen in der Nähe des Michels hat alle Dosenfarben die ihr benötigt und noch dazu viel trendige Bekleidung. Bequem am Telefon könnt ihr Eure Bestellung abgeben oder aber auch beraten lassen. Später holt ihr kontaktlos eure Bestellung ab – oder lasst bei Online-Bestellung liefern.
Das Telefon ist erreichbar Montag bis Freitag von jeweils 14 bis 19 Uhr unter der Rufnummer (040) 36122981
Unser Tipp: Stöbert doch mal im Shop, da gibts viele tolle Sachen!
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Das Bio Dito ist unser Versammlungsort am vierten Dienstag im Monat zum öffentlichen Ortsgruppentreffen. Dort könnt ihr euch aktuell zwar noch mit Kaffee und Kuchen für zu Hause eindecken aber das Hauptgeschäft ist natürlich geschlossen. Deshalb werden nun Verbündete gesucht.
Corona hat uns alle ganz schön kräftig ans Bein gepisst und den Alltag ordentlich durcheinander gewirbelt.
In unserer Reihe „Unterstützt unsere Unterstützer!“ stellen wir Euch „szenerelevante“ Unternehmen aus unserer Stadt vor, die heute Eure Unterstützung gut gebrauchen können:
Die Tortuga-Bar ist seit unserer Gründung unser Treffpunkt in Sankt Pauli. Wir begegnen uns dort offiziell immer am zweiten Dienstag im Monat zu unserem Stammtisch. Heute hätte eigentlich unsere Buchlesung stattfinden sollen, die wir leider verschieben mussten.
Ihr alle wisst, wie es im Moment läuft. Die Bar ist geschlossen, die festen Kosten laufen weiter und so weiter. Ihr könnt die Tortuga Bar am besten durch eine Spende helfen. Jeder Euro hilft!
Thomas Hayn IBAN: DE92 2005 0550 1228 1414 Verwendungszweck: Coronahilfe
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Der
Aktivist aus Plauen an der tschechischen Grenze, welcher vielen auch
als „Hanf
Panda“ bekannt sein dürfte, setzt sich seit vielen Jahren für
unsere
Lieblingspflanze
ein. Er gründete den Cannabis Social Club Plauen und leitete ihn
einige Jahre.
Und
er hat gute Gründe, etwas an der jetzigen Situation ändern zu
wollen, hat der Staat ihm doch in der Vergangenheit sehr übel
mitgespielt.
Heute
ist er freiberuflicher Berater für Patienten. Er hilft
beispielsweise bei der Antragstellung für
Medizinal – Cannabis usw.
Auch
für Vorträge und Lehrgänge zum Thema Cannabis kann man den „Panda“
buchen und man
sieht ihn auf Messen und natürlich auf den Demos.
Der 27 jährige braut außerdem sein eigenes CBD Bier, das „Panda – Bräu“. Dies tut er auch nach Auftrag. Wenn man eine Idee hat und nicht die Möglichkeit, diese umzusetzen, dann braut der Panda individuelles „Wunsch – CBD – Bier“. Eine wirklich interessante Sache!
Das
ständige Aufklären und Informieren der Menschen ist für Stephan
Lebensinhalt, denn so wie es jetzt läuft, selbst für Patienten,
kann es nicht weitergehen.
Danke,
dass du beim Interview mitgemacht hast!
Hanfverband
Hamburg: Wie
bist du zum ersten mal mit Cannabis in Berührung gekommen?
Stephan:
Mit
12 durch die Drogen – Aufklärung
von der Polizei an der Schule wo ich war. Klar kannte ich Jungs die
älter waren und wo man öfter was gehört hatte, aber das Interesse
auszuprobieren
kam nach der „Aufklärung“
der
Polizei. Ich saß unruhig in der ersten Reihe der Turnhalle und
hatte
ständig neue Fragen an die 2 Polizisten (Mitte
der 50 und 60)
mit Bierbauch und UFO-Glatze.
Es
wurden nur ganz viele Horrorgeschichten erzählt und die übliche
Tour. Weil ich keine Ruhe geben wollte und der eine Polizist die
Stimmung etwas auflockern wollte holte er mich auf die Bühne und
erklärte das die Brille die er mir gab den Erstkonsum simulieren
soll.
Ich
war überzeugt ich könne ohne Probleme die Linie entlang laufen…
nachdem
ich aber 3 mal bei jedem Schritt 1 Meter daneben gelandet bin, kam
mir die Frage, ob das in echt wirklich so viel Spaß macht… es sah
sicher ulkig aus und alle haben sich gefreut die die Brille mal
probiert haben. Das gab mir den Anreiz mich damit näher zu
beschäftigen und mein Interesse war geweckt.
Hanfverband
Hamburg: Hat sich dein Konsum im Laufe der Jahre verändert?
Stephan:
Ja,
der hat sich sehr verändert.. Früher viel Tabak geraucht und mit
viel Tabak bebaut, heute nur noch pur und selten mal ne Zigarette,
aber immer separat. Vor 10 Jahren gab es noch ganz andere Preise fürs
Gras und die Qualität war entschieden besser als
das Zeug welches
oft mit Spray
und Co verkauft wird.
Ich
liebe die Auswahl. Jeder Tag oder jeder Moment hat sein spezielles
Cannabis, mit der genau passenden Mischung für die optimale
Unterstützung im Leben. Es ist nicht „ballern“ sondern die
passenden Terpene mit den passenden Cannabinoiden zu kombinieren. So
kann ich seit vielen Jahren auf jegliche Pillen verzichten. Über die
letzten 7 Jahre habe ich viel Wissen und Erfahrung im Kochen mit Hanf
gesammelt und empfinde Bonbons in der Öffentlichkeit in Deutschland
angenehmer.
Hanfverband
Hamburg: Hattest du in Bezug auf Cannabis schon Probleme mit
dem Gesetz?
Stephan:
Ja,
mehre Hausdurchsuchungen und ständige Diskussionen mit den Herren in
Uniform. Mir
sind
viele Beamte von Grund-auf
unsympathisch.
Hanfverband
Hamburg: Was hat dich dazu bewegt, aktiv zu werden?
Stephan:
Ich hab mit 12 schon kapiert was Henry Ford damals cooles geschaffen
hat und dass Hanf mehr ist als die Tüte am Abend wie ich immer sage.
Viele Umweltprobleme sind mit Hanf zu beheben und zu vermeiden. Hanf
würde so viele Probleme lösen, wenn man ihn nutzt wie es uns
gegeben ist: als Pflanze.
Und
ein Grund waren natürlich Hausdurchsuchungen und Repression.
Hanfverband
Hamburg: Auf welche Art engagierst du dich für die Legalisierung von
Cannabis?
Stephan:
Habe
viele Jahre einen CSC
gegründet und geleitet und war informativ präsent. Seit dem ich
offiziell Patient bin habe ich mich freiberuflich und kleingewerblich
selbstständig gemacht. Ich berate Patienten und mache Vorträge auf
Messen, Seminaren und vieles mehr. Ich arbeiten daran Projekte für
die Substitution mit Hanf entstehen zu lassen und vieles mehr.
Hanfverband
Hamburg: Bist du Cannabis – Patient?
Stephan:
Ja,
offiziell seit 2017
Hanfverband
Hamburg: Wie hat Cannabis deine gesundheitliche Situation verbessert?
Oder hat es das, auch ohne dass du Patient bist?
Stephan: Dank Cannabis kann ich meine Cluster – Kopfschmerzen und vieles mehr behandeln. Dank Cannabis konnte ich im Oktober 2019 in 2,5 Wochen von Stuttgart nach Barcelona mit dem Fahrrad fahren. 1500km mit 6000hm hoch und 5000 runter. Ohne Cannabis könnte ich nicht mal aufs Fahrrad steigen und fahren. Auch wären mir die Reize in der Stadt und im Verkehr viel zu hoch und die Aufnahmeleistung lässt ohne Medikamente stark nach.
Hanfverband
Hamburg: Wie stehst du zu anderen Drogen und der Debatte um
eine Entkriminalisierung dieser Substanzen?
Stephan:
Es sollte alles legalisiert werden.
Hanfverband
Hamburg: Wie siehst du die Chancen, dass an der jetzigen Politik bald
etwas geändert wird?
Stephan:
Schwierig… Wenn sich was ändert, dann nur eine gefakte
Entkriminalisierung, da das Material weiter beschlagnahmt wird. Auch
besteht weiterhin das MPU Drama und so weiter um damit viele
Steuergelder zu generieren.
Die
Straße bleibt 3 Euro günstiger als die Shops die weit weg sind…
das kanadische Modell hat auch seine Schattenseiten… die Preise
sollten wie Uruguay sein.
Hanfverband
Hamburg: Gab, oder gibt es Momente in deinem Aktivistenleben,
wo du an deiner Überzeugung gezweifelt hast? Wenn ja, was motiviert
dich weiterzumachen?
Stephan:
Ich
habe viele Jahre
den CSC
geleitet. Vielen
Menschen stand der Konsum im Vordergrund und sie
hatten Angst Gesicht zu zeigen, kauften aber bei Leuten ein wo die
Zivis Streife ums
Haus laufen…
Ich
will dem Hanf ein neues Image geben, denn
Hanf kann unser aller Leben verbessern und das auf vielerlei
Art.
Hanfverband
Hamburg: Hatte der Cannabis-Konsum – auch ob des
gesellschaftlichen Stigmas – Auswirkungen auf
Partnerschaften/Freundschaften ?
Stephan:
Als Jungendlichter auf dem Dorf war ich
mit Hanf etwas der Außenseiter, denn alle haben frei getrunken, was
nicht mein Fall war. Man bekommt Ärger mit der Polizei und Schocks
fürs Leben. Und oftmals wird man als Junky hingestellt, obwohl die
Leute selbst eine Pille nach der anderen werfen.
Hanfverband
Hamburg: Ab welchem Alter würdest
du das Thema mit deinen
Kindern besprechen und wie?
Stephan:
Das kommt ganz auf das Kind an und auf dessen Reife… aber offen und
ohne Druck würde ich an das Thema ran gehen.
Hanfverband
Hamburg: Welche Altersgrenze für die Abgabe von Cannabis findest du
sinnvoll?
Stephan:
Mit THC über 1 % ab 18 Jahre, mit unter einem Prozent THC und bis
10% CBD ab 16. Viele nutzen es zur Substitution vom Tabak etc.
Hanfverband
Hamburg: Wie stellst du dir die Legalisierung vor, bzw. wie wünschst
du sie dir?
Stephan:
Auf jeden Fall Eigenanbau. Die Preise wie Uruguay und den Erlös an
Kinder und Jugendeinrichtungen für Bildung Freizeit und Prävention.
Hanfverband
Hamburg: Hast
du eine Lieblingsgenetik/Sorte? Warum?
Stephan:
Generell liebe ich Indicas, denn die lassen meinen Körper und Kopf
zur Ruhe und ins Gleichgewicht kommen. Ich fahre auf bestimmte
Terpene und deren Kombination total ab. Cheese oder K2 sowie Critical
und Variationen und vieles mehr.
Hanfverband
Hamburg: Viele Leute haben Bedenken, sich aktiv für
die Legalisierung zu engagieren, weil sie fürchten, Probleme im Job,
usw. zu bekommen. Was würdest du diesen Leuten sagen, bzw. welche
Tipps würdest du ihnen geben, damit sie trotzdem aktiv werden?
Stephan:
Probleme
gibt’s immer… wenn die kommen dann kommen die. Wenn man sich aber
dafür einsetzt kann man anderen helfen keinen Ärger zu bekommen und
Patienten wird viel Geld erspart und Leid genommen.
Hanfverband
Hamburg: Wenn Cannabis legal wäre, würdest du lieber anbauen
oder in einem Shop einkaufen gehen?
Stephan:
Alles
selbst anbauen. Permakultur mit guten Chilis
und Tomaten.
Eigene Sorten züchten und anderen Patienten zugänglich machen um
wissen und Erfahrungen zu sammeln.
Hanfverband
Hamburg: Was würdest du jemandem mit auf den Weg geben, (Vielleicht
gerade Jugendlichen) wenn er/sie zum ersten mal Cannabis konsumieren
möchte?
Stephan:
CBD als sanfter Test ist immer zu empfehlen. Gerade Jugendliche die
mich ansprechen denen rate ich immer den Tabak weg zu lassen und
lieber etwas CBD Blüte dazu oder generell mit CBD den Konsum
umzustellen. Es wäre verlogen und würde nichts bringen den Kids
Ammenmärchen zu erzählen. Hätte mir das damals jemand so nett und
aufgeschlossen erklärt wie ich es heutzutage versuche wäre mein
Konsum viel eher anders gelaufen.
Hanfverband
Hamburg: Hast du zum Abschluss
noch eine lustige, oder spannende Cannabis – Anekdote?
Stephan:
Mitte
Februar bin ich aus Paris mit dem ICE
und Fahrrad sowie einem
Haufen Gepäck zurück nach Deutschland. Ca.
100km nach
der Grenze hat mich die Bundespolizei Offenburg
im Zug angequatscht…
Es
hieß Personenkontrolle…
Habe
Schengenpapiere
und Rezepte dabei gehabt also sagte ich auf die Frage ob ich Polizei
– relevante Sachen dabei habe nein… Hätten
sie Zoll Kontrolle gesagt hätte ich es angesprochen.. Mein Ausweis
wurde eingesteckt und mein Rucksack ohne mich zu fragen geöffnet
sowie durchsucht… Die
Polizistin (bekannt
durch TV weil sie ihre Arbeit auf Instagram
postet,
was ich übrigens als Effekthascherei sehe..)
fand
meine medizinischen Blüten und
ging
Spitz wie ein
Spürhund… Als
ich meine Rezepte zeigte wurden die auch einfach eingesteckt (
Illegales
verhalten der Beamten)
und es hieß ich müsse zur Kontrolle mit kommen, das ich Anschluss
hatte um weiter nach Hause zu kommen war denen egal. Meine
Bitte,
das Rezept einfach (wie
gesetzlich richtig wäre)
mit
nem Anruf an die Apotheke zu untersuchen war denen egal.. Vor
dem Revier wurde mir der Arm auf den Rücken gedreht und sich über
mein Schreien
wegen der Schmerzen lustig gemacht mit “Achtung Achtung
Polizeigewalt…”.
Dann landete ich in der Zelle und wurde naggisch gemacht und mit Bodycam gefilmt… Abartiges Machtspiel gegen Patienten… 2,5 Stunden war ich eingesperrt… Bis nach all dem Erbrechen und Kreislaufabstürzen mein Körper völlig am Ende war… Auf meine bitten nach Medis würde ich belächelt und es kam der Spruch ” sie können gar kein Patient sein denn sie hatten 2016 ne Anklage wegen Anbau und Besitz von Cannabis..”
Meine Antwort :
Nur weil ich eher als die Bundesrepublik Deutschland wusste dass mir Cannabis als Medizin mein Leben am Laufen hält und meine Beschwerden halbwegs im Griff, kann man mich nicht ein Leben lang als kriminell abstempeln! Und es kamen Sätze wie… Naja, wir haben jetzt die Nummer vom Arzt, da holen wir uns auch Cannabis als Medizin, dürfen aber erst nach der Arbeit konsumieren..sonst müssten sie ja die Waffe abgeben…!!! In der Zwischenzeit wurden all meine Dreckwäsche und Sachen durchsucht anstelle die Apo anzurufen… Und ohne die Handschuhe zu wechseln wurden meine Medikamente angefasst und gewogen.. Und ohne dass ich dabei war… Und ohne Beschluss vom Richter ?. Die Medizin darf nur in meiner Anwesenheit und von mir geöffnet werden… Ansonsten nur ein Labor, wofür aber feste Gründe sowie Durchsuchungsbeschluss dafür da sein muss.. Alles andere ist Beugung des Rechtes! Alle Dokumente und EC Karten sowie Rezepte wurden kopiert… Alles illegal…
Als ich mit Kreislaufabstürzen aus der Zelle kam und kurz drauf gehen durfte hieß es “sie müssen Verständnis dafür haben, sie waren der erste der kontrolliert worden ist…“
Erstens ist das KEINE ENTSCHULDIGUNG UND KEINE BEGRÜNDUNG FÜR AMTSMISSBRAUCH, KÖRPERVERLETZUNG UND NÖTIGUNG, sowie ein paar Sachen mehr, nein, das ist auch einfach ne kackfreche Lüge gewesen, denn 20 min später hörte ich bei meinen Recherchen von andren Patienten denen es auch so erging.
Die Medis darf ich nicht mehr verwenden, da wer weiß was damit gemacht wurde… Habe 2 Tage später davon was probiert, komplette Nebenwirkungen und der Körper wie unter Strom mit Haufen Adrenalin das versucht hat den Körper wieder zu reinigen und die Fremdstoffe aus dem Körper zu spülen…
Die
haben zum wiegen irgendeine Schüssel genommen… Wer weiß was da
drin war vorher…
Anzeige
ist
raus und das wird gerichtlich geklärt! Die Begründung für die
Aktion war der Wahnsinn…
Die
“Instagram Polizistin” meinte, ich könnte ja mit leeren
Dosen nach Frankreich zum schmuggeln fahren… Das war deren ganze
Motivation warum ich grausam schikaniert wurde..
Wie
bitte
? Leute die Ibuprophen
bei
haben ohne Rezept (innerhalb
von Deutschland)
werden auch nicht
so gequält weil sie ihre Medis
mit haben und einfach gegen als Pille gepresstes Koks oder Cristal
hätten austauschen können..!!!
3
Jahre Cannabis als Medizin und es wird immer noch von den Polizisten
gemacht was sie für richtig halten… So
was
darf nicht passieren! Dafür müssten die Beamten ausgebildet sein!
Ist ja genug Zeit vergangen und so “schwer” ist
das ja nicht.
Es wird nur einfach nicht akzeptiert das Menschen Cannabis als
Medizin nutzen und es Gesetze dafür gibt.
Belehrung
zum Thema CBD
und wo die flüssigen Tester
sind um das max 0,2% THC
zu testen habe ich auch angesprochen… Alle Länder ringsherum
testen so
was..Die
Beamten der Polizei und der Bundesregierung sind einfach fachlich
nicht belehrbar und die Anweisungen des Bundesverfassungsgerichtes
werden gekonnt ignoriert oder umsegelt…
Es
wird Zeit aufzustehen und Veränderung zu fördern !!
Das
sehen wir genauso. Vielen Dank Stephan, dass du mitgemacht hast!
nach fast einhundert Jahren hat unsere unermüdliche Arbeit endlich Früchte getragen.
Der deutsche Bundestag sowie der Bundesrat haben in ihren gestern Nacht stattfindenden Sondersitzungen das sofortige Ende der Prohibiton beschlossen. Somit ist unser Vereinszweck erfüllt und wir freuen uns, Euch unsere sofortige Auflösung bekannt zu geben.
War schön mit Euch!
Die Ortsgruppen Bielefeld, Bochum, Braunschweig, Dresden, Düsseldorf, Hamburg und Stuttgart danken für Eure Unterstützung!
Besuche die Facebook-Seite vom Hanfverband Bielefeld für weitere Informationen
Besuche die Facebook-Seite vom Hanfverband Bochum für weitere InformationenBesuche die Facebook-Seite von den Hanffreunden Braunschweig für weitere InformationenBesuche die Facebook-Seite vom Hanfverband Dresden für weitere InformationenBesuche die Facebook-Seite vom Hanfverband Düsseldorf für weitere InformationenBesuche unsere Facebook-Seite für weitere InformationenBesuche die Facebook-Seite vom Cannabis Social Club Stuttgart für weitere Informationen
An
drei Standorten verkauft der
35
jährige Lahrer
mittlerweile alles, was das Hanfherz begehrt und bekam dafür Anfang
2019 den Lahrer Gründerpreis für Innovation,
Nachhaltigkeit, Nutzen und den Einsatz moderner Technologien.
Umso
trauriger und unverständlicher ist es, dass er sich dafür ab dem 5.
Mai 2020 vor Gericht verantworten muss. Ihm wird „gewerbsmäßiger
Handel mit Betäubungsmitteln“ zur Last gelegt, was, genau wie bei
allen anderen laufenden „CBD Verfahren“ nur als blanker Hohn
bezeichnet werden kann.
Tobias
engagiert sich auf verschiedenste Weise für eine Änderung unserer
Drogenpolitik, u.A. ist er Mitglied der frisch gegründeten DHV
Ortsgruppe Ortenau, er ist auf Social Media stark präsent und
natürlich auf den Demos dabei.
Wer
ihn noch nicht kennt, dem sei ans Herz gelegt, sich auch den Youtube
– Kanal „hanfnah – natürlich legal“ einmal anzusehen, denn
auch hier verschafft sich der sympathische Lockenkopf Gehör.
Unvergessen
ist auch sein, wenn auch nicht sehr erfolgreicher, aber dafür umso
sympathischerer, Auftritt bei „Wer wird Millionär?“
So
kam Günter Jauch endlich mal in den Genuss von leckeren
Hanfplätzchen.
Wir freuen uns sehr,
dass Tobias sich die Zeit genommen hat, uns ein paar Fragen zu
beantworten.
Hanfverband
Hamburg: Wie bist du zum ersten mal mit Cannabis in Berührung
gekommen?
Tobias:
Ich war ein ziemlich junger Schüler und viel mit Älteren unterwegs,
mit 13 nach der Schule war der erste Konsum. Leider verdammt früh.
Da nichts Schlimmes passierte, ist dieser Mythos „Droge“, der in
der Erziehung und der Gesellschaft aufgebaut wurde, sofort verpufft.
Das fand ich spannend. Leider…
Hanfverband
Hamburg: Hat sich dein Konsum im Laufe der Jahre verändert?
Er
stieg leider relativ schnell rasant an, ich war schon immer sehr
impulsiv und es half mir, mindestens unbewusst, die Balance zu
halten. Mit allen – für mich normalen – jugendlichen Eskapaden
war ich mit mir immer sehr zufrieden. Ich verstand immer weniger,
warum Cannabis verboten ist. Bis auf Abstinenzzeiten konsumiere ich
inzwischen seit fast 20 Jahren regelmäßig. Leider rauche ich immer
noch, dazu mit etwas Tabak. Unglücklicherweise die wohl
ungesündeste Konsumform.
Hanfverband
Hamburg: Hattest du in Bezug auf Cannabis schon Probleme mit dem
Gesetz?
Tobias:
Nein. Erst jetzt als Verkäufer von Nutzhanfblüten in meinen Shops.
Verfahren startet bald. Es wurden über 4 Kilo beschlagnahmt mit
einem Gesamt-THC-Gehalt von 4,5 Gramm. Alle gemessenen THC-Werte
waren unter 0,2 % – im Schnitt 0,11 %, dennoch werde ich mit einer
Mindeststrafe von einem Jahr angeklagt. Ein Witz. Leider kein guter…
Hanfverband
Hamburg: Was hat dich dazu bewegt, aktiv zu werden?
Die
Ungleichbewertung in der Gesellschaft war mir wie vielen anderen
schon immer ein Dorn im Auge. Mein Gang in die Selbstständigkeit und
das damit verbundene gesellschaftliche „Coming Out“ waren sicher
der Türöffner. Vor wem sollte ich mich als Hanf-Fachhändler noch
verstecken?
Doch
so richtig Aktivist wurde ich dann erst im Laufe der Tage und Wochen
in meinem ersten Laden. Ich erfuhr, dass ich mit meiner persönlichen
Lebensgeschichte, die mir immer wieder aufzeigte, dass unsere
Gesetzgebung und Moralvorstellungen schlicht falsch sind, noch ganz
schön Glück hatte. Ich erfuhr jeden Tag, wie viele Menschen unter
diesem Verbot leiden. In einer Vielzahl und Vielfalt, dass mich das
abends noch beschäftigte.
Durch
den aufkommenden CBD-Markt, wir haben seit Eröffnung im Oktober 2015
CBD-Produkte im Sortiment, wurden es neben strafrechtlichen,
gesellschaftlichen und persönlichen Problemen zunehmend
gesundheitliche Leiden, die an mich herangetragen wurden.
Bei
mir im Laden konnte man reden. Es gab Verständnis. Genau da
herrschte in den letzten Jahrzehnten zunehmend ein Vakuum. Wenn man
mit dieser vergleichsweise harmlosen Droge Probleme entwickelte, gab
es keine Ansprechpartner. Keine Reflexion. Nur Angst, Stigma und
Verstecken. So ein Quatsch. Natürlich bekommen Menschen Probleme
durch Cannabis-Konsum, auch da habe ich leider viele Erfahrungen
sammeln müssen, aber sollte man diese mit Strafen bedrohen? Mit
gesellschaftlicher Ächtung? Oder sollte man Ihnen Hilfe anbieten?
Oft macht nämlich genau die Angst vor der Strafe alles viel
Schlimmer. Cannabis ist hauptsächlich psychisch gefährlich, der
größte psychische Druck als Cannabiskonsument ist aber die
Kriminalisierung.
Mein
Vater hatte hohe Moralansprüche, ich bewundere ihn heute noch dafür.
Aber er hat mangels Erfahrung auch Drogenkonsum geächtet. Denn der
war illegal und mein Vater hielt sich treu an das Gesetz. Das war
meine Zerrissenheit. Ich wollte ihm das nicht kaputtmachen als
haschender Sohn. Ich bin sehr froh, dass ich ihn vor meiner Eröffnung
überzeugen konnte, dass das nicht mehr zu kritisieren ist als unser
ritualisierter Rum-Cola. Ich ärgere mich heute, dass ich mich nicht
viel früher getraut habe. Denn alle Argumente waren doch auf meiner
Seite. Nur war ich dazu noch nicht in der Lage, die zu präsentieren.
Aber
ich hatte es geschafft. Er hatte mich nicht nur verstanden und
akzeptiert, er war sogar zuversichtlich, dass ich mit meinem Einstieg
in die Hanfszene eine gute Entscheidung getroffen hatte. 3 Tage nach
Eröffnung verstarb er. Das war natürlich sehr hart und ist es heute
noch. Dieses – Entschuldigung – Scheißverbot hat mich viele
Momente und sogar Jahre mit ihm gekostet. Im Nachhinein bereue ich
jede Sekunde, die ich mich nicht früher getraut habe.
Doch
dann hörte ich jeden Tag, dass ich ein verdammter Glückspilz bin.
Ich hörte jeden Tag schlimme Schicksale, die durch die Prohibition
entstanden sind. Leider sind selbst die meisten dieser Menschen nicht
bereit, darüber zu sprechen. Sonst kommt ja weitere Ächtung dazu.
Aufarbeitung ist dann auch immer schwierig.
Mit
Cannabis verbunden waren etliche entzweite Beziehungen, zerstörte
Träume, kaputte Familienstrukturen, vernichtete Karrieren, wachsende
Leiden bis hin zu eventuell vermeidbaren Todesfällen. Entstanden
allerdings nicht durch den Konsum, sondern durch das Verbot, das
Verstecken, das Verfolgen, das Bestrafen. Niemand profitiert von
diesem Verbot. Niemand wird beschützt. Alle werden bestraft, durch
unnötige Steuerausgaben, fehlende Steuereinnahmen und am Schlimmsten
ist, dass wir 4 Millionen tolle Menschen aussperren. Die müssen sich
in toleranten Kreisen bewegen, meist endet das dann in Kellerräumen
oder verdunkelten Wohnzimmern.
Und
je mehr Menschen ich kennenlerne, desto mehr werde ich zum
Aktivisten. Ich sagte neulich in einem Bankgespräch, dass mir mein
Geschäft momentan leider zweitrangig ist. Hier leiden unglaublich
viele Menschen im Versteckten und niemand traut sich, seinen Mund
aufzumachen. Für jeden dieser Menschen werde ich jeden Tag noch ein
bisschen lauter, denn es muss jetzt endlich etwas passieren. Die
beiden Banker haben glaube ich fast in die Tischkante gebissen, aber
ich habe dennoch gespürt, dass sie mich auch ein wenig verstehen.
Hanfverband
Hamburg: Auf welche Art engagierst du dich für die Legalisierung von
Cannabis?
Tobias:
Ich hielt auf dem Global Marijuana March in Freiburg 2016 meine erste
öffentliche Rede. Zum ersten Mal ein Mikro in der Hand und dann
stehen da 700 Menschen. Ich bin fast gestorben, aber ich merkte, dass
diese gesamte Demo eine Menge bewegt hat.
Aktivismus
lohnt sich. Nicht am nächsten Morgen, aber Stück für Stück. Wir
können alle ein Stück dazu beitragen. Ich sagte mir früh, ich
überzeuge jeden Tag einen Menschen – das gehört auch zum
Shopkonzept, die „bösen Sachen“ findet man erst auf den zweiten
Blick – irgendwann werden es genügend gewesen sein. Und das können
wir alle tun. Wir alle haben Menschen in unserem Umfeld, die uns
trotzdem noch mögen, wenn sie wüssten, dass wir Cannabis
konsumieren. Einfach mal in ein Gespräch gehen und diskutieren. Es
gibt so viele Ansätze. Die unnötigen Anklagen, Polizistenmangel und
– Hass, den fehlenden Jugendschutz. Man kann so eine Diskussion
auch mal anfangen, ohne sich gleich zu outen. Und dann kann man immer
noch zurückziehen. Weniger Verstecken, es tut verdammt gut und
befreit, das kann ich garantieren.
Anschließend
gab es verschiedene Möglichkeiten, im Fernsehen oder Radio, aber
auch in Printmedien, für die Sache einzustehen. Ich nutze jede
davon, um mehr Menschen zu überzeugen. Sie sollen mir in die Augen
sehen und mir sagen, dass ich ein schlechter Mensch bin. Dann wird es
nämlich schwierig, wenn die anonymen Haschgiftler auf einmal Toby,
Onkel Edmund oder Pfarrer Müller heißen. Du willst mir sagen, dass
ich ein Krimineller bin? Warum denn? Wem tue ich denn etwas?
Gerade
die Menschen, die am meisten Angst haben, sollten viel mutiger sein.
Ihr steht mitten im Leben. Ihr seid mit Euch zufrieden und im Reinen.
Wollt Ihr Euch ein Leben lang verstecken? Oder wollt Ihr einmal
sagen: Ich kiffe – na und? Die Leute, die sich deswegen von Euch
abkehren, die wollt Ihr doch nicht wirklich in Eurem Umfeld haben,
oder? Kiffen ist nichts Tolles, aber auch nichts, wofür man sich
schämen muss.
Ich
bin in verschiedenen Verbänden aktiv und mache in den sozialen
Medien viel Aufklärungsarbeit und schreibe auch Politiker ganz
direkt an. Dies hat mir auch schon eine Einladung in den Bundestag
beschert, wo ich direkt Argumente austauschen konnte.
Ich
setze inzwischen mehr Zeit für das Aktivistenleben ein als für
hanfnah. Das bringt zwar manchmal Probleme, aber ich kann nicht mehr
anders.
Hanfverband
Hamburg: Bist du Cannabis – Patient?
Ja,
ich bin seit 2018 anerkannter Cannabis-Patient. Das hat dem ganzen ja
nochmal eins drauf gesetzt. Früher konnte man da vor Stigmatisierung
kaum drauf kommen, dass man nicht nur relativ wenig Schaden, sondern
gar einen Nutzen aus dieser doch scheinbar bösen Pflanze zieht.
Hanfverband
Hamburg: Wie hat Cannabis deine gesundheitliche Situation verbessert?
Tobias:
Für mich war es ein Alltagsbegleiter. Es bereitete mir bei
vernünftiger Dosierung noch nie große Einschränkungen, aber ich
kam weniger emotional und dadurch sogar besser und motivierter durch
den Alltag. Das ist sicher nicht bei jedem gegeben, für manche ist
ein seltener Konsum vielleicht schon nicht mehr vernünftig, bei mir
fand er fast durchgehend von morgens bis abends statt.
Im
Nachhinein betrachtet hat es das aber schon immer auch bei meinen
chronischen Krankheiten. Vor allem leide ich an Asthma und
Neurodermitis und Cannabinoide haben bei Beidem ein großes
Potenzial.
Vor
meiner Eröffnung lernte ich auf einer Messe zum ersten Mal
CBD-Kosmetik kennen. Man erklärte mir, dass CBD doppelt so
entzündungshemmend sei wie Kortison. Da wurde ich sehr neugierig, da
ich für meine Hautprobleme schon immer auf Kortison zurückgreifen
musste.
Nachdem
nicht nur ich, sondern auch meine damals noch hanfunerfahrene und
absolut neutrale Mama komplett auf CBD umsteigen konnten, war mir zum
ersten Mal der Zusammenhang so richtig bewusst. Ich wusste natürlich
schon vorher von dem enormen Potenzial, aber bis vor einigen Jahren
war das in Deutschland ja kaum Thema, somit auch irgendwie undenkbar
und man wäre wohl eher ausgelacht worden, wenn man behauptet, das
helfe gegen Asthma.
Wobei
wir leider bis heute zahlreiche Situationen haben, in denen selbst
schwer leidenden Patienten der Zugang zu dieser harmlosen Medizin be-
oder verhindert wird und sie manchmal zudem noch ins Lächerliche
oder Kriminelle gezogen werden. Es ist wirklich furchtbar.
Inzwischen
kann ich auch mein Asthma damit gezielter behandeln, da man bei
richtiger Anwendung die Bronchen toll weiten kann. So richtig habe
ich das das erste Mal beim Dabben gemerkt. Wie jeder Anfänger viel
zu heiß, 5 Minuten gehustet, aber dann spürte ich, wie ich immer
besser atmen konnte. Das war faszinierend.
Ich
wurde im Nachhinein fast 20 Jahre kriminalisiert, verfolgt und um
meine Freiheit beraubt, obwohl ich nur meine chronischen Krankheiten
heilte. Deutschland sollte sich schämen, denn auch damit hatte ich
vergleichsweise noch Glück, es gibt so viele schlimme Schicksale,
eigentlich sollte irgendjemand in der Verantwortung stehen, aber das
Wegducken und Kleinmachen ist viel zu einfach.
Hanfverband
Hamburg: Wie stehst du zu anderen Drogen und der Debatte um eine
Entkriminalisierung dieser Substanzen?
Tobias:
Grundsätzlich sollte eine Einordnung von Drogen nach
wissenschaftlichen Erkenntnissen erfolgen. Es geht doch um
Gefahrenpotenziale wie Abhängigkeitsrisiko und Körperschädigung.
Ich
habe in den letzten Jahren der intensiven Auseinandersetzung auch
meine eigene Doppelmoral vor Augen geführt bekommen. Nur weil es
mich nicht berührt, heißt das nicht, dass ich nicht dennoch mal in
die Theorie einsteigen sollte, wenn ich eine starke Meinung haben
will.
Ich
habe in jungen Jahren zu verschiedensten Drogen Kontakt gehabt, nie
lange oder intensiv, war nicht meins. Und jetzt war es am Anfang für
mich unglaublich, dass das in meiner Generation als harte Droge
verteufelte MDMA (in Ecstasy) noch harmloser sein soll als „mein“
Cannabis.
Dabei
entwickelte sich aber auch wieder ein größeres Verständnis für
alle, die Cannabis skeptisch gegenüberstehen und einer Diskussion
keine Chance geben. Warum soll ich mich damit beschäftigen, wenn es
mich nichts angeht und die konservativ gesellschaftliche Meinung mir
immer noch Recht gibt? Cannabis ist verboten und das ist auch gut so.
Dem wird viel zu selten widersprochen von Nichtkonsumenten.
Letztes
Jahr wurden mir dann endgültig die Augen geöffnet: Ich war auf
einem Cannabis-Kongress in Lörrach, in einem Abschnitt wurden in
kleineren Runden Einzelthemen vertieft. Ich schrieb mich bei einer
Professorin ein zum Thema Cannabis und Strafrecht.
Die
Professorin begann mit einer Zerlegung unserer Einordnung in harte
und weiche Drogen. Diese sei absolut der falsche Ansatz, am Ende
entstehen Probleme doch immer durch Konsummuster. Wenn, müssen wir
also über harte und weiche Konsummuster reden. „Ist der
Nachbarssohn, der in seiner Teenagerlaufbahn einmal ein Blech Heroin
raucht, gefährdeter als der andere, der ab 12 Jahren jeden Tag 20
„Eimer“ Cannabis raucht?“
Wow,
hat sie das gerade gesagt? Hat sie! Und verdammt, sie hat Recht.
Heroin war für mich immer Teufelszeug, ich wusste genau, Disziplin
und das Beherrschen meines Suchtzentrums waren noch nie meine großen
Stärken, also werde ich da für immer, mein ganzes Leben, einen
Bogen drum machen. Am Abend wurde mir klar, dass ich irgendwie ein
wenig von oben herab auf die Heroinszene geblickt habe. Nur, weil ich
aus Bequemlichkeit keine Lust hatte, mich da mal hineinzudenken. Was
für eine Doppelmoral. Und wieder wurde mir klar, dass es nicht so
einfach ist, Menschen zu überzeugen, die aus ihrer Sicht
glücklicherweise keine Lust haben, mit Cannabis in Berührung zu
kommen.
Inzwischen
bin ich überzeugt, dass kein Verbot einen Sinn hat. Bei jeder Droge
wird das Gefahrenpotenzial, egal wie hoch es ist, noch einmal
deutlich erhöht. Dazu kommt die sinnlose Verfolgung, Stigmatisierung
und gesellschaftliche Verdrängung, die denjenigen, die wirklich ein
Problem entwickeln, die Möglichkeit auf Hilfe deutlich erschweren.
Es
gibt Menschen, die entwickeln einen problematischen Konsum von Cola,
andere von Cheeseburgern, wieder welche von Kakao oder Kaffee. Würde
es denen helfen, wenn wir sie bestrafen?
Hanfverband
Hamburg: Wie siehst du die Chancen, dass an der jetzigen Politik bald
etwas geändert wird?
Tobias:
Die sind so hoch wie nie zuvor. Aber das ruft auch wieder die
überzeugten Gegner auf den Plan, es wird kein Selbstläufer. Und
jeder Tag bedeutet neues Leid. Daher müssen wir alle kämpfen. Und
wir müssen mutiger werden. Was haben wir zu verlieren? Leider manche
doch einiges. Aber das wären am Ende doch wenige und wir hätten es
bald geschafft. Jeder muss für sich entscheiden, ob es ihm dieses
Risiko wert ist, ein Leben lang auf Freiheit und Gleichberechtigung
zu verzichten – und zudem dennoch damit rechnen muss, aus Pech die
selben Konsequenzen zu erleiden und die volle Härte des Gesetzes zu
spüren.
Seid
aktiv! Auf den Demos, die ich unterstützt habe, waren Polizisten,
Lehrer, Beamte, Erzieher, Bankangestellte, Kaufleute, Kinder und
Uromas. Niemand wurde hinterher geächtet oder hat seinen Job
verloren.
JETZT
ist die Zeit für alle Kiffer, aber auch für alle CBD-Nutzer, alle
Patienten, alle Polizisten, Staatsanwälte und Richter, alle
Angehörige derer und am Ende sogar allen Steuerzahlern, auf die
Straße zu gehen und ein Zeichen zu setzen, dass endlich eine
Entscheidung zum Wohle des Volkes und nicht zum Wohle irgendwelcher
Lobbys oder Ängste getroffen wird.
Hanfverband
Hamburg: Gab, oder gibt es Momente in deinem Aktivistenleben,
wo du an deiner Überzeugung gezweifelt hast? Wenn ja, was motiviert
dich weiterzumachen?
Tobias:
Selbstverständlich. Es gibt immer wieder furchtbare Rückschläge.
Und man muss kühl und sachlich bleiben. Bei diesen verheerenden
Geschehnissen aber immer wieder schwer. Es werden einem Knüppel
zwischen die Füße geworfen. Aber das alles kann man wegstecken.
Am
Schlimmsten finde ich, wenn sich die Aktivistenszene wegen einzelner
Egos immer wieder selber klein macht. Das ist eine schwierige
Entwicklung, viele haben die Geduld schon verloren, andere sind so
schwer getroffen, dass die Emotionen keinen sachlichen Austausch mehr
zulassen.
Für
all das muss man Verständnis haben. Wir alle haben unterschiedliche
Lebenswege und Erfahrungen, vielleicht auch ganz konträre Ansätze.
Und mit Sicherheit haben wir auch politisch ganz verschiedene
Meinungen. Aber das auszudiskutieren bringt uns in dieser eh schon
schwierigen Entwicklung nicht voran, im Gegenteil. Auch wenn wir
anderer Meinung sind, müssen wir uns in dieser Szene gegenseitig
unterstützen, im Ernstfall ignorieren, aber nicht auch noch klein
oder gar schlecht machen.
Und
natürlich ist man immer wieder auch frustriert und fühlt sich wie
in einem Hamsterrad, denn es entwickelt sich viel zu langsam und dann
kommen immer mal wieder Rückschläge. Das kostet verdammt viel Kraft
und auch noch Geld. Wenn dann im Unternehmen oder Privatleben eine
schwierige Phase kommt, fragt man sich schon, ob es das alles wert
ist. Aber ich bin inzwischen so überzeugt und motiviert, dass das
immer seltener vorkommt.
Hanfverband
Hamburg: Hatte der Cannabis-Konsum – auch ob des
gesellschaftlichen Stigmas – Auswirkungen auf
Partnerschaften/Freundschaften ?
Tobias:
Auf meine Familiengeschichte hauptsächlich, wie schon erwähnt. Da
ich keine Lust hatte, mich vor meinen Eltern zu verstellen, aber auch
nicht auf mein Cannabis verzichten wollte, gab es lange Zeit einen
spärlichen Kontakt. Das ist im Nachhinein verdammt bitter, wenn man
erfährt, wie schön es sein kann, auf einer Familienfeier voll
akzeptiert einen Joint zu rauchen und wie viele dieser schönen
Momente ich mit meiner Angst kaputt gemacht habe.
In
Partnerschaften und Freundschaften bereitete es wenig Probleme, ich
ging intoleranten Menschen da meist bewusst aus dem Weg.
Hanfverband
Hamburg: Wie stehst du zum Umgang mit Cannabis im familiären Umfeld?
Tobias:
Ich habe einen inzwischen sechsjährigen Sohn. Bis dahin war ich ein
kiffender Sohn, der sich vor seinen Eltern versteckt hat. Dann wurde
ich also ein kiffender Vater, der sich vor seinem Sohn versteckt.
Erstmal einfach, aber er wird älter. Und ich habe mir nach meinem
Outing geschworen, niemanden mehr deswegen anzulügen. Ich schäme
mich doch nicht dafür. Ich strebe nicht an perfekt zu sein. Ich
arbeite an Fehlern, möchte dazulernen, aber ich werde wohl immer
auch Fehler akzeptieren müssen.
Ich
machte mir viele Gedanken. Es kam dann mal vor, dass ich mangels
Betreuung eine „Bongberatung“ geben musste, während ich ihn auf
dem Arm hatte. Abends hat mich das extrem beschäftigt. Aber ich kam
zu dem Schluss, dass es falsch ist, ein schlechtes Gewissen zu haben.
Ich gehe regelmäßig mit ihm in den Supermarkt, gehe jedes Mal an
der Spirituosenabteilung vorbei und habe da noch nie zuvor abends
drüber nachgedacht. Auch so ein Moment, wo sich Verständnis für
die gesellschaftliche Doppelmoral entwickelte. Selbst ich hatte sie
noch in mir.
Ich
habe meinem Sohn beigebracht, dass Süßigkeiten mal ok sind, aber in
einem gesunden Maße. Er weiß auch schon, dass Fernsehen auch nicht
die tollste Beschäftigung ist und man da Grenzen setzen sollte. Ich
werde ihm erklären, da er irgendwann damit in Kontakt geraten wird,
dass Alkohol gefährlich ist und man immer gut reflektieren muss, ob
das alles noch in einem vernünftigen Rahmen abläuft. Wie bei jedem
Konsum. Oder auch bei jeder Aktivität mit Gefahrenpotenzial. Bei
allem kann ich nur hoffen, das klappt gut und bin überzeugt, das ist
der richtige Weg. Offener Umgang und Dialog.
Soll
ich jetzt wirklich davon ausgehen, es wäre taktisch klug, meinen
Cannabiskonsum oder gar Cannabis allgemein vor ihm zu verstecken?
Soll ich darauf zocken, dass er niemals damit in Berührung kommt und
somit völlig unvorbereitet da hineingerät? Soll ich ihn wirklich
für so blöd halten, meinen Konsum, der sicher nicht anstrebenswert
ist für einen gesunden Menschen, vor ihm zu verstecken? Ich bin doch
nicht Superman. Ich werde ihm hier und da auch erklären müssen,
dass sein Papa auch mal Fehler macht und auch mal schwach ist. Auch
wenn jeder Sohn wohl erst mal davon ausgeht, Papa ist eine Kreuzung
aus Superman und einem T-Rex. Damit ich dann auch sicher sein kann,
er lügt mich später ebenso an, wenn er vermeintlich einen Fehler
macht? Ich versuche lieber, ihm als erfahrener Ansprechpartner zur
Seite zu stehen und hoffe, er nimmt es dann an.
Die
Alternative wäre eine eigene Abstinenz, aber wo fange ich damit an,
wo höre ich auf? Ich liebe Schokopudding, manchmal esse ich den
unkontrolliert, gerade in abstinenten Phasen (hatte in so einer mal
107 kg). Darf ich ihm das vorleben oder eher nicht? Darf ich ihm
vorleben, 3 Stunden am Tag am Handy zu verbringen oder sollte ich da
auch lieber Abstinenz anstreben? Ich setze auf das Beibringen von
Vernunft.
Jeder
muss mich wohl akzeptieren, wie ich bin, auch mein Sohn und ich bin
guter Dinge, dass das immer so sein wird.
Hanfverband
Hamburg: Ab welchem Alter würdest du das Thema mit deinen Kindern
besprechen und wie?
Tobias:
Wie eben erwähnt wie bei jeder anderen Sache mit Gefahrenpotenzial
auch. Der Zeitpunkt ist dabei nicht vorherbestimmt, wenn es sich
nicht ergibt, wohl spätestens im Teenageralter, eher ein wenig
früher. Kommt wohl auch auf die Entwicklung an.
Mit
2 Jahren im Schwimmbad pflückte er ein fünffingeriges Blatt und
rief laut zu mir rüber: „Schau mal Papa, ein Hampfblatt“.
Krasses Gefühl, wenn das alle drumherum hören. So gerne man als
Eltern sein Kind vor allen Gefahren beschützen möchte, man muss sie
auch auf Eigenständigkeit vorbereiten, Verstecken wird wohl kaum
jemanden schützen
Hanfverband
Hamburg: Welche Altersgrenze für die Abgabe von Cannabis findest du
sinnvoll?
Tobias:
Ab 18 Jahren sollte das auf jeden Fall gehen. Das ist bei uns die
Grenze zur Volljährigkeit und Eigenständigkeit. Vielleicht ist das
Gefahrenpotenzial auch noch später gegeben, aber ab dann sollte man
das einschätzen können.
Ich
fände es eigentlich total naheliegend, dass man mit THC-Grenzwerten
auch verschiedene Altersstufen installieren könnte. Ich glaube, es
wäre auch gut, ähnlich wie beim Alkohol eine niedrige Grenze ab 16
zu installieren. Und da es beim THC auch so große Unterschiede gibt,
könnte man auch weitere Grenzen einführen und erst ab 21 oder 25
ganz frei konsumieren. Das würde sicher nicht allen Schaden
abwenden, aber vielleicht, wenn die aktuelle Forschung bestätigt
wird, eben doch die Entwicklung vieler junger Menschen weniger
einschränken. Aber den Masterweg wird es da wohl nicht geben, alle
Probleme bekommt man nie aus der Welt. Ebenso wenig wie man die
Drogen aus der Welt bekommt.
Hanfverband
Hamburg: Wie stellst du dir die Legalisierung vor, bzw. wie wünschst
du sie dir?
Tobias:
Ich denke, wichtig ist Aufklärung. Daher wäre ein Vertrieb in
Geschäften mit ausgebildetem Personal ganz geeignet. Dort findet
vielleicht auch eine Erstaufklärung statt, bevor man zum Kauf
berechtigt wäre und man hätte auch schon Ansprechpartner, wenn man
doch spürt, dass sich ein Problem entwickeln könnte. Grenzen sollte
es nicht geben, dafür ist das Empfinden viel zu unterschiedlich.
Lieber diskrete Hilfsangebote.
Vor
allem das Wichtigste ist aber wohl ehrliche und sachliche Aufklärung
bei Jugendlichen. Wir machen uns so unglaubwürdig als Gesellschaft,
wenn wir dieses Stigma aufrechterhalten. Genau das hat mir auch jeden
Glauben an gut gemeinte Warnungen geraubt.
Hanfverband
Hamburg: Hast du eine Lieblingsgenetik/Sorte? Warum?
Tobias:
Früher als Grower war ein Highlight auf jeden Fall die ursprüngliche
„SensiStar“. Die hatte ein einzigartiges (gefährliches) Aroma
und war trotz geringer Ausbeute sehr ergiebig in der Wirkung. Zu der
Zeit strebte ich hohe THC-Gehalte an, in dem Glauben, dass das für
mich effizienter sei.
Nun
als Patient und mit dem Wissen, dass auch CBD einen großen Vorteil
für mich bringt, ist die Sorte Penelope mein absoluter Favorit. Und
die wäre für mich früher gefühlt auch nicht weniger spaßig
gewesen als THC – Bomben. THC ist nicht alles, wobei mir CBD alleine
definitiv nicht reicht.
Hanfverband
Hamburg: Viele Leute haben Bedenken, sich aktiv für die
Legalisierung zu engagieren, weil sie fürchten, Probleme im Job,
usw. zu bekommen. Was würdest du diesen Leuten sagen, bzw. welche
Tipps würdest du ihnen geben, damit sie trotzdem aktiv werden?
Tobias:
Im Job ist das natürlich immer schwer abzuschätzen. Aber auch die
Angst ist völlig übertrieben. Erinnert Euch an die letzte
Weihnachtsfeier oder Ähnliches. Glaubt Ihr, dass Ihr, wenn Ihr gute
Arbeit macht, entlassen werdet, nur weil Ihr kifft?
Und
außerdem gibt es als Nichtkonsument genauso viele Gründe, sich
aktiv einzusetzen. Wir zahlen alle mit für diesen Quatsch, jeder hat
jemand in der Familie, der unnötig kriminalisiert wird, wenn nicht,
in seinem Umfeld. Inzwischen trifft das sogar immer mehr kranke
Menschen. Sollte man zum Beispiel nach dem Besuch einer Demo darauf
angesprochen werden, was man da mache, würde ich antworten, warum
derjenige nicht da war. Schließlich sollte wirklich jeder, der sich
neutral über die Sache informiert, schnell zu dem Entschluss kommen,
dass sich schnell etwas ändern muss.
Ich
erlebe hier kranke Menschen, das geht hin bis zu solchen – die vor
dem Verschreiben von Cannabis lieber noch verschiedenste Medikamente
nehmen und eine Kortisonkur machen mussten und mit Selbstmordgedanken
vor mir standen. Warum soll man leidenden Menschen den Zugang
verweigern? Es gibt hundert Gründe für eine Regulierung und keine
dagegen. Alle dagegen hören sich meist gut an, sobald man aber in
die Tiefe geht und über Konsequenzen nachdenkt, sind sie nutzlos
oder bewirken sogar das Gegenteil wie beim Jugendschutz.
Hanfverband
Hamburg: Wenn Cannabis legal wäre, würdest du lieber anbauen oder
in einem Shop einkaufen gehen?
Tobias:
Ich würde mir das lieber selber anpflanzen. Allerdings bin ich
momentan in einer so ausgelasteten Phase, dass ich dafür vielleicht
gar nicht so wirklich Zeit hätte und doch auf ein Angebot
zurückgreifen würde. Wenn es geprüfte Qualität und Deklarierung
gibt, spricht ja auch nicht mehr so viel dagegen. Die Regierung hat
ja Angst, Anbau zuzulassen, aber das ist Quatsch, es wird dennoch ein
Markt wachsen. Ich würde mir auch gerne mehr Gemüse pflanzen, aber
die Zeit fehlt, ich hole das auf dem oder im Markt. Oder besuche auch
mal ein Restaurant. Auch der Eigenanbau wird neue Möglichkeiten
bieten. Servicegärtner wäre doch ein cooler Berufszweig, oder?
Hanfverband
Hamburg: Was würdest du jemandem mit auf den Weg geben, (Vielleicht
gerade Jugendlichen) wenn er/sie zum ersten mal Cannabis konsumieren
möchte?
Tobias:
Das Wichtigste ist, dass demjenigen klar ist, dass Cannabis nichts
Cooles oder gar Anstrebenswertes ist. Wenn er/sie dennoch Lust hat,
das zu konsumieren, sollte das in einem Umfeld stattfinden, indem man
sich wohl fühlt. In dem man sich nicht schämen würde, zuzugeben,
dass es einem nicht gut tut.
Menschen
reagieren unglaublich unterschiedlich auf Cannabis und es ist kein
Makel, wenn man nicht „mithalten“ kann. Eher wünschenswert. Und
egal zu welchem Zeitpunkt. Immer reflektieren, „Tut mir das gut?
Habe ich etwas davon, was ich mir versprochen habe?“
Macht
Pausen und informiert Euch auch in der Theorie über die Substanz,
die möglichen Gefahren und Suchtanzeichen. Denn, wenn man da von
Anfang an überlegter ran geht, ist die Gefahr schon deutlich
kleiner. Und redet mit Euren Eltern, wenn ihr nicht absolut
hoffnungslos seid. Solltet ihr warum auch immer doch mal Probleme
haben, sind die doch oft ein toller Anker. Und lieber haben sie schon
vorher Verständnis als von der Situation überrascht zu werden.
(Habe ich es Dir doch gesagt)
Hanfverband
Hamburg: Hast du zum Abschluss noch eine lustige, oder spannende
Cannabis – Anekdote?
Tobias:
Hunderte, tausende. Mein Leben ist eine Cannabis-Anekdote. Wenn sie
mich echt verknacken, schreibe ich ein Buch! Welche Theorie in
letzter Zeit immer ein Lacher ist, aber auch zum Nachdenken anregt:
Mir
haben in den letzten Jahren viele Menschen offenbart, dass sie ihren
Konsum vor Ihrem Partner verheimlichen. Dazu habe ich das auch in
meinem Umfeld schon so oft mitbekommen, dass ich absolut überzeugt
bin, dass es Partnerschaften gibt, in denen beide Cannabis
konsumieren, sich die Partner aber gegenseitig anlügen, sich
verstecken und den Schein wahren.
Irgendwie
lustig, aber eigentlich traurig und unnötig. Dasselbe bei
Eltern-Kind-Beziehungen. Ich kenne kiffende Unternehmer, die kiffende
Angestellte feuern mussten, um gesellschaftlich das Richtige zu tun.
Ihr seid keine schlechten Menschen. Steht dazu!
Tobias,
wir bedanken uns recht herzlich, dass du dir für dieses Interview
Zeit genommen hast, und drücken dir alle Finger, Daumen und Zehen,
dass bei deinem Prozess alles gut geht und am Ende die Vernunft
siegt!
Der
gelernte Industriekaufmann, welcher im Laufe seines Lebens auch
Taxiunternehmer und Gastwirt war, betreibt heute gemeinsam mit Frau
und Tochter den Headshop „Hanfkranz – Tatoo&Piercing
Studio“
in Düsseldorf/Rath.
Die
derzeitige Drogenpolitik ist für den 64 jährigen nicht nur aus
gesundheitlichen Gründen unerträglich.
„Ich
bin ein Kind des Cannabis!“ so der Düsseldorfer Aktivist.
Danke,
dass du bei unserem Interview mitgemacht hast!
Hanfverband
Hamburg: Wie bist du zum ersten mal mit Cannabis in Berührung
gekommen?
Ulrich:
Mit 15 auf meiner eigenen Konfirmation, ein 2 Jahre älterer Cousin
konnte bereits 3 blättrige drehen…
Hanfverband
Hamburg: Hat sich dein
Konsum im Laufe der Jahre verändert?
Ulrich:
Ja, jeweils den Lebensumständen angepasst. Natürlich in 2015
einschneidend durch den Verlust des Kehlkopfes.
Hanfverband
Hamburg: Hattest du in Bezug auf Cannabis schon Probleme mit dem
Gesetz?
Ulrich:
Ja, erstmals 1979 mit einem frühen Grow – Versuch hinterm
Schlafzimmerschrank, danach mehrfach, letztendlich 13 Monate Haft in
Portugal, überführt nach Deutschland und mit weiteren 50 Monaten
abgeurteilt. Strafende 2010.
Hanfverband
Hamburg: Was hat dich dazu bewegt, aktiv zu werden?
Ulrich:
Schon seit frühester Jugend das Verbot als solches, dann der
illegale Anbau und die daraus resultierende Haftstrafe.
Ich
war auf allen Messen der 90er und 2000er, letzte war die Cannatrade.
Meine
Kehlkopf OP in 2015 und das 2017 folgende Gesetz für Cannabis als
Medizin haben mich dann bei der Stange gehalten, bis zum aktuellen
Stand.
Hanfverband
Hamburg: Auf welche Art
engagierst du dich für die Legalisierung von Cannabis?
Ulrich:
Seit 2016 gibt es den Familienbetrieb Headshop Hanfkranz.
Den betreibe ich mit meiner Frau und Tochter. Ebenso lange bin ich im DHV Düsseldorf aktiv und seit 2017 leite ich eine Selbsthilfegruppe Cannabis als Medizin für den Raum Düsseldorf, diese hat sich in 2019 dem ACM, SCM und der Patientenhilfe angegliedert, um aktuellste Infos aus der Medizinal – Cannabisbranche und den Forschungen und Studien der angegliederten Ärzte zu haben.
Im 4. Jahr bin ich Mitveranstalter des GMM Düsseldorf.
Hanfverband
Hamburg: Bist du Cannabis – Patient?
Ulrich:
Ja, seit 2017
Hanfverband
Hamburg: Wie hat Cannabis deine gesundheitliche Situation verbessert?
Oder hat es das, auch ohne dass du Patient bist?
Ulrich:
Cannabis hat meine Gesundheit immer vor dem Alkohol geschützt. Ich
hatte 3 Kneipen im Düsseldorfer Milieu. Es hilft mir bei der
Implantatpflege, ich desinfiziere und entbakterisiere alles mit
Konzentraten, welche ich direkt in die Lunge vaporisiere.
Alles
in Absprache mit meinem Arzt.
Hanfverband
Hamburg: Wie stehst du zu anderen Drogen und der Debatte um eine
Entkriminalisierung dieser Substanzen?
Ulrich:
Ich bin für selbstverantwortlichen Umgang mit Allem…
Hanfverband
Hamburg: Wie siehst du die Chancen, dass an der jetzigen Politik bald
etwas geändert wird?
Ulrich:
Die Frage ist kaum zu beantworten! Aber ernsthaft sehe ich eine
Chance, 1. im WHO Entscheid im März und 2. ganz neu über eine
Legalisierung in Spanien, was dann zu einem Überschwappen von der
iberischen Halbinsel auf ganz Europa führen könne.
Hanfverband
Hamburg: Gab, oder gibt es Momente in deinem
Aktivistenleben, wo
du
an deiner Überzeugung gezweifelt hast? Wenn ja, was motiviert dich
weiterzumachen?
Ulrich:
Never surrender! Bin Kind des Cannabis.
Hanfverband
Hamburg: Hatte der Cannabis-Konsum – auch ob des gesellschaftlichen
Stigmas – Auswirkungen auf Partnerschaften/Freundschaften ?
Ulrich:
Natürlich, immer nach Gleichgesinnten suchen ist die beste Maßnahme.
Hanfverband
Hamburg: Hast du Kinder?
Ulrich:
Ja, 3 Töchter zwischen 20 und 43 Jahren aus 2 Beziehungen.
Hanfverband
Hamburg: Wie stehst du zum Umgang mit Cannabis im familiären Umfeld?
Ulrich:
Zwei meiner 3 Töchter kiffen, keine trinkt (übermäßig) Alkohol
und 2 rauchen leider Tabak. Ich habe alle vom ersten Tag an offen und
auch an die „Umweltbedingungen“ angepasst, erzogen.
Ganz
wichtig: Nie Lügen…
Hanfverband
Hamburg: Welche
Altersgrenze für die Abgabe von Cannabis findest du sinnvoll?
Ulrich:
Minimum ehrliche 16, wie beim Bier auch. Eher natürlich
verantwortliche 18 und am besten, nicht die Hirnstruktur
schädigende, 21 Jahre!
Damit
es irgendwie klappt mit der Legalisierung.
Hanfverband
Hamburg: Wie stellst du dir die Legalisierung vor, bzw. wie wünschst
du sie dir?
Ulrich:
Ich akzeptiere jede halbwegs vernünftige Form der
Legalisierung/Regulierung, damit ich es aufgrund meines Alters noch
erleben darf.
Hanfverband
Hamburg: Hast du eine Lieblingsgenetik/Sorte? Warum?
Ulrich:
Nina Limone, ein Sativa Strain der Colorado seed inc.
Eigens
in Boulder erworben und nach Europa gebracht. Es hat ein perfektes
Terpenprofil.
Hanfverband
Hamburg: Welches THC/CBD – Verhältnis findest du optimal?
Ulrich:
Das Feld ist zu weit, um da ein vernünftiges Statement zu geben,
aber 20% THC und CBD unter 1% ist schick.
Hanfverband
Hamburg: Wenn Cannabis legal wäre, würdest du lieber
anbauen oder in einem Shop einkaufen gehen?
Ulrich:
Beides
Hanfverband
Hamburg: Was würdest du jemandem mit auf den Weg geben, (Vielleicht
gerade Jugendlichen) wenn er/sie zum ersten mal Cannabis konsumieren
möchte?
Ulrich:
Dosis facit venemum!
Die
Menge macht das Gift, also langsam und individuell herantasten.
Ansonsten:
Learning bei doing…
Hanfverband
Hamburg: Hast du zum Abschluss noch eine lustige, oder spannende
Cannabis – Anekdote?
Ulrich: Bei der allerersten Beschlagnahmung von 8 Pflanzen im Jahr 1980, sagte meine damals vierjährige Tochter zu den Beamten, während ich mich im Polizeigewahrsam befand: Oh, oh, da wird der Papa aber stinksauer sein, wenn der das mitkriegt.
Ulrich, wir danken dir, dass du mitgemacht hast !!
Alle Veranstaltungen bis einschließlich 2. Mai 2020 sind abgesagt
und werden zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.
Damit folgen wir einer Allgemeinverfügung der Freien und Hansestadt Hamburg, vom 15. März 2020.
Wir versuchen alle geplanten Veranstaltungen zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen und werden Euch rechtzeitig darüber über die bekannten Kanäle informieren!
Der 66 jährige Aktivist von der Insel Sylt setzt sich seit vielen Jahren für eine sinnvolle Drogenpolitik ein. Als Selbst – Betroffener kennt er sowohl die Sorgen und Nöte von Patienten, als auch die Angst vor den Repressalien, welche einem von Seiten der Justiz drohen können.
Cannabis hat sich, wenn man mal die Probleme beiseite lässt, welche ausschließlich durch die Illegalität entstehen, positiv auf sein Leben ausgewirkt. Sei es medizinisch, oder auch was seine kreative Entwicklung als Bildhauer und Musiker angeht, Cannabis war dabei.
Ständig ist der gelernte Tischler damit beschäftigt, ob online, oder im direkten Gespräch, Menschen über Cannabis aufzuklären. Denn nur aufgeklärte Menschen können sich eine sinnvolle Meinung zu dem Thema bilden.
Herzlichen
Dank Axel, dass du unser Interview mitgemacht hast!
Hanfverband Hamburg: Wie bist du zum ersten mal mit Cannabis in Berührung gekommen?
Axel:
In Berührung gekommen ich im zarten Alter von 15 durch meinen zwei
Jahre älteren Bruder, der eine 200g Platte Gelben Libanesen besaß
und mich in die Kunst des Shillum-Ziehens einführte. Ein schönes,
unvergessliches Erlebnis…
Hanfverband Hamburg: Hat sich dein Konsum im Laufe der Jahre verändert?
Axel: Im Verlaufe von über 50 Jahren, in denen ich inzwischen Cannabis konsumiere, haben sich meine jeweiligen Inhalationsmengen deutlich reduziert. Konnte ich mir zu Beginn der 70er Jahre aufgrund des geringen Preises für Haschisch noch leisten ein ganzes Gramm ins Rauchgerät zu packen, so vaporisiere ich heutzutage nur noch Zehntelgrämmer an Gras. Nicht aus finanziellen oder Dope-Angebotsgründen, sondern weil ich mit dem Gefühl des absoluten Stoned-Seins nicht (mehr) richtig umgehen kann und es mag lediglich gut „angebrizzelt“ zu sein.
Hanfverband Hamburg: Hattest du in Bezug auf Cannabis schon Probleme mit dem Gesetz?
Axel: Zuletzt vor rund zwei Monaten in St.Georg, HH bei einer eher zufälligen Kontrolle. Zwei Herren Uniformierte mit/in Wanne haben (u.a.) 2 g Gras bei mir gefunden. Sie sprachen ein Platzverbot aus und nahmen meine Personalien auf. Post bezüglich Anzeige-Erstellung habe ich bis dato allerdings nicht bekommen. (Natürlich frage ich mich da unwillkürlich, ob derlei „einseitige Handlungen“ im weitesten Sinne mit „Take Home“ bezeichnet werden könnten…)
Davor ist es schon rund 4 Jahre her, dass ich ungebetenen Hausbesuch hatte. Der für Drogendelikte zuständige Ortssheriff und sein Beirat waren gekommen, weil mein Name infolge des Kaufs zweier alberner 11Watt-Röhrenlampen in der Kundenkartei von UDOPEA auftauchte. In einer beschlagnahmten Kundenkartei, in der ich sozusagen bloß als lächerlicher Beifang firmierte. Die vier dadurch in der Folge aufgefundenen Cannabis-Stecklinge brachten mir seitens der Staatsanwaltschaft Flensburg eine Aufforderung zur Ableistung von 10 Sozialstunden ein. Abgearbeitet in der sozialen Einrichtung, für die ich heute noch 3 mal wöchentlich halbtags ehrenamtlich tätig bin. Dass dieser Bust damals so glimpflich ausging, verdanke ich nach meiner Überzeugung auch der Verpflichtung des Hamburger Rechtsanwalts Heiko Mohrdiek, der, wie ich, dem Schildower Kreis angehört (http://schildower-kreis.de/ ).
Auch 2006 schon bin ich wegen/für Cannabis mit dem Gesetz in Konflikt gekommen. Es ging um die medizinische Anwendung von Cannabis… Im Beiprogramm einer Selbstanzeige und eine öffentlichen Skulpturen-Verbrennung.
Die sogenannte „Aktion Torso“ wurde jedoch zum Debakel. Ich spreche nicht gerne darüber. Mit Mühe und Not rettete ich damals meinen Hals aus einer ursprünglich amtsgerichtlichen Verurteilung zu einem Jahr Haft ohne Bewährung zu einem Berufungs-Urteil des Landgerichts Flensburg, das schließlich doch noch in Bewährung mündete.
Hanfverband Hamburg: Was hat dich dazu bewegt, aktiv zu werden?
Axel: Ausschlaggebend war die Kritik einer an HIV erkrankten Frau mir gegenüber, die sich lediglich mit vegetarischer Ernährung und Cannabis gegen den Virus verteidigte. Sie – Irene – argumentierte schlicht, dass sich nur dann etwas in Bezug auf die Prohibition ändern würde, wenn man selbst aktiv dagegen zu Felde zieht. Irene hat ihren Kampf gegen den Virus schlussendlich zwar verloren, dafür aber einen Mitaktivisten gegen die unwirksame BtM-Gesetzgebung auf seine Füße gestellt.
Hanfverband Hamburg: Auf welche Art engagierst du dich für die Legalisierung von Cannabis?
Axel: Ich bin seit 20 Jahren ACM – Mitglied, davon war ich bis 2019 insgesamt neun Jahre lang stellvertretender Sprecher des „Selbsthilfenetzwerk Cannabis Medizin“
Zwei Mitpatienten und ich bestücken die Dépendance des SCM bei Facebook mit aktuellen Berichten, Artikeln, Urteilen und Entscheidungen rund um Cannabis-Medizin. Nebenbei mache ich seit 12 Jahren nahezu unterbrechungsfrei niedrigschwellige Drogenberatung auf einem Online-Portal bei/mit vorwiegend Jugendlichen, aber auch jungen und „erwachsenen“ Erwachsenen. Im wesentlichen setze ich mich also durch Aufklärung für die Legalisierung von Cannabis ein, wobei für mich die „Legalisierung für Patienten“ aus gesundheitlichen Gründen Priorität hatte. Mit Pflanzen-Unterstützung habe ich meine chronische Hepatitis unter die Nachweisgrenze gedrückt, monatelang heftige Rückenscherzen gelindert und meine Abhängigkeitserkrankung sozusagen mit der mildesten Form der marktgängigen Möglichkeiten überaus erfolgreich substituiert. Ich bin der festen Überzeugung, dass eine (regulierte) Legalisierung „zu Genusszwecken“, auch viele Probleme des medizinischen Cannabismarktes beheben könnte. Und seien es nur die bessere Versorgungssicherheit, die Preisgestaltung und die zu erwartende Zunahme an Lebensqualität durch größere Sortenverfügbarkeit bei gleichzeitig eingestellter Strafverfolgung und reduziertem Stress..
Hanfverband
Hamburg: Bist du Cannabis – Patient?
Axel:
Ja
Hanfverband Hamburg: Wie hat Cannabis deine gesundheitliche Situation verbessert?
Axel: Abgesehen von der bereits geschilderten gesundheitlichen Verbesserung meiner Existenz durch Cannabis hat der Gebrauch einige erstaunliche Talente in mir hervorgebracht, von denen ich noch heute stark profitiere. Meine Holzbildhauer-Arbeiten, aber neuerdings auch meine Acrylfarben-Malerei, legen davon beredtes Zeugnis ab. Ebenso war mir Cannabis bei der Entwicklung meiner rhythmischen Fähigkeiten eine gute Hilfe. Das anstrengende Leben mit und in einer (regionalen) Band habe ich vor zwei Jahren dennoch an den Nagel gehängt, weil ich das unausweichliche Gefühl hatte, ich müsse mich von niemandem mehr für irgendetwas beklatschen lassen.
Hanfverband Hamburg: Wie stehst du zu anderen Drogen und der Debatte um eine Entkriminalisierung dieser Substanzen?
Axel: Ich habe vieles lange – manches wahrscheinlich zu lange – ausprobiert: Neben diversen Haschisch-Sorten in den frühen Siebzigern hab ich auch relativ viel LSD eingeklinkt, um dann nahezu übergangslos auf sog. „Apo-Sore“ zu wechseln: Morphin, Opiumtinktur und viele andere Dinge aus dem Giftschrank. Mein erstes Heroin hatte ich – ausgerechnet – im Jugendstrafvollzug. Später folgte eine ausgedehnte Heroin – Kokain-Phase, die ich dankbar und demütig bin überlebt zu haben.
Mit 17 Jahren glaubte ich, dass ich nicht älter als 30 werden würde. Heute bin ich mehr als doppelt so alt und hab im Grunde Bock auf noch einmal die gleiche bisherige Lebensdauer.
Die Frage der sozialen Schadensminimierung bei Drogenkonsum allgemein ist m.E. eng an Verfügbarkeit und Versorgung von konsumierbaren Drogen gekoppelt.
Hanfverband Hamburg: Wie siehst du die Chance, dass an der jetzigen Politik bald etwas geändert wird?
Axel: Es ist nach meinem Empfinden höchste Zeit für einen Versuch Rot-Rot-Grün. So lange aber die Schwesternparteien CDU und CSU einmütig sind in und bei der Verteidigung Bayerns mit den meisten letal Überdosierten hierzulande bei zeitgleich null Drogenkonsumräumen, kann man bei weiterer Regierungsbeteiligung der Konservativen in Zukunft keine großen drogenpolitischen Fortschritte erwarten. Eher Stagnation… „Mortler`scher Ludwigismus.“
Hanfverband Hamburg: Gab, oder gibt es Momente in deinem Aktivistenleben, wo du an deiner Überzeugung gezweifelt hast? Wenn ja, was motiviert dich weiterzumachen?
Axel: Keine Zweifel. Wer überzeugt ist durch eigene Erfahrung, Praxisnähe, Information und etlichen emotionalen Höhen wie Tiefen, weicht nicht ab. Und während er/sie nicht abweicht, hinterfragt er/sie sich gelegentlich.
Hanfverband Hamburg: Hatte der Cannabis-Konsum – auch ob des gesellschaftlichen Stigmas – Auswirkungen auf Partnerschaften/Freundschaften ?
Axel: Ja, zweifelsohne. Im Verlaufe eines halben Jahrhunderts kommen da etliche Geschichtchen in meinem Umfeld zusammen, in denen Cannabis Freundschaften und Beziehungen auf die Probe stellt, mitunter auch zerbrechen lässt. Cannabiskonsumenten sind noch immer Ausgegrenzte in großen Teilen dieser Gesellschaft; dieser sozialen Ächtung nicht nachzugeben – sondern mein Ding zu machen und mich zu bekennen, das ist meine persönliche Antwort auf diese Stigmatisierung.
Hanfverband Hamburg: (Wenn du Kinder hast) Wie stehst du zum Umgang mit Cannabis im familiären Umfeld?
Ich habe einen erwachsenen Sohn, der sein Leben im Griff hat und weder raucht noch trinkt. Ich mag Menschen, die ohne Stimulanzien auskommen. Ich gestehe überdies jedem Menschen zu eigene Entscheidungen zu treffen.
Hanfverband Hamburg: Ab welchem Alter würdest du das Thema mit deinen Kindern besprechen und wie?
Axel: Man kann das m.E. schlecht an einem bestimmten Alter des Kindes festmachen. Es gehören Reife und Verständnis dazu, Informationen auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen und das eigene Weltbild danach auszurichten. Offenheit, Ehrlichkeit, Liebe und viel Zeit für sein Kind/seine Kinder sind die beste Prävention.
Hanfverband Hamburg: Welche Altersgrenze für die Abgabe von Cannabis findest du sinnvoll?
Axel: Selbst wenn ich selbst schon mit 15 angefangen habe Cannabis zu konsumieren (mit 14 durfte ich bereits mit Erlaubnis des Vaters zuhause Zigaretten rauchen), und auch auf die Gefahr hin, dass mich einige Leute dafür steinigen werden (wollen): 21 Jahre halte ich für ein angemessenes Alter angesichts der allgemein grassierenden Aufklärungsdefizite. Pubertierenden, womöglich zu mentalem Auffälligkeitsverhalten neigenden Jugendlichen den uneingeschränkten Zugang zu Cannabis zu ermöglichen, ohne sie entsprechend sachkundig darauf vorzubereiten…da wackle ich mit dem Kopf und es sieht schwer nach „nein“ aus.
Hanfverband Hamburg: Wie stellst du dir die Legalisierung vor, bzw. wie wünschst du sie dir?
Axel:
Coffeeshops ohne backdoor-politic-Problem wäre ebenso mein Traum wie
lizenzierte Cannabis-Fachgeschäfte. Dazu Social Clubs in jeder
willigen Gemeinde. Aus Apotheken sollte Cannabis im Falle einer
Legalisierung grundsätzlich herausgehalten werden, schließlich geht
eine größere Gefahr für die menschliche Gesundheit von Klosterfrau
Melissengeist aus. Nicht zuletzt, weil Beratungszeit für
Melissengeist allgemein wesentlich kürzer ausfallen dürfte als das
erforderliche Beratungsgespräch beim/vom Cannabis.
Hanfverband
Hamburg: Hast du eine Lieblingsgenetik/Sorte? Warum?
Axel:
Northern Lights und Cervantes Diamonds. Und zwischendurch immer
wieder mal Abwechslung.
Hanfverband Hamburg: Viele Leute haben Bedenken, sich aktiv für die Legalisierung zu engagieren, weil sie fürchten, Probleme im Job, usw. zu bekommen. Was würdest du diesen Leuten sagen, bzw. welche Tipps würdest du ihnen geben, damit sie trotzdem aktiv werden?
Axel: Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt. Wer sich nicht wehrt, lebt beschwert. Wer sich nicht wehrt, nährt das kotzende Pferd. Wer sich nicht wert, ist der vielen Möglichkeiten durch Cannabis nicht wert.
Hanfverband Hamburg: Wenn Cannabis legal wäre, würdest du lieber anbauen oder in einem Shop einkaufen gehen?
Axel: Natürlich würde ich Cannabis lieber anbauen dürfen als im Shop kaufen. Mein vor mehr als zwei Jahren beim BfArM eingereichter Anbau-Antrag hat es zwischenzeitlich in die erste Instanz der Verwaltungsgerichtsbarkeit geschafft. Bislang ist der Antrag aber weder seitens des VG entschieden – noch konkret bearbeitet. (Hoffentlich wenigstens gelesen…!)
Gärtnern – egal ob drinnen oder draußen – kann große therapeutische Wirkung entfalten. Ich rede da aus mannigfacher Erfahrung, ohne tatsächlich darüber reden zu wollen. Eigenanbau bietet daneben ebenfalls nicht von der Hand zu weisende finanzielle Vorteile und nicht zuletzt die beruhigende Gewissheit, dass man als anbauender Konsument/Patient absolut weiß, was im Gras drin steckt (z.B. keine Herbizide und Pestizide, kein Teebaumöl oder Gamma-Strahlung.)
Hanfverband Hamburg: Was würdest du jemandem mit auf den Weg geben, (Vielleicht gerade Jugendlichen) wenn er/sie zum ersten mal Cannabis konsumieren möchte?
Axel: Start low and go slow! Frei übersetzt: „Weniger ist mehr…“
Bei den ersten Cannabis-Experimenten sollte man zunächst nur ein, zwei Inhalationszüge nehmen und dann 30 Minuten abwarten, ob und welche Effekte sich einstellen. Grund für die Wartezeit ist, dass Cannabis seine stärkste Wirkung erst nach ca. einer halben Stunde entwickelt. Nach dieser halben Stunde kann man sich entscheiden, ob man noch einen Zug verträgt. Wer aber gleich quasi „überdosiert“, kann nicht mehr entscheiden, macht üble Erfahrungen und schiebt womöglich sogar akute Psychose-Ängste. Das wäre dann der Zeitpunkt, in dem Prof. Rainer Thomasius die Bühne betreten könnte/müsste/sollte/dürfte/wollte.
Hanfverband Hamburg: Hast du zum Abschluss noch eine lustige, oder spannende Cannabis – Anekdote?
Axel: Anstelle anekdotischer Cannabis-Geschichten anbei ein paar Bilder von Dingen/Werken, die unter meinen Händen und Cannabis-Einfluss entstanden sind. Ich halte persönlich sie für dauerhafter unterhaltsam als etwa Erinnerungen an lustige Vorkommnisse.