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Azra Betül

„Klein aber oho!“

Dieser Spruch passt sehr gut zu Azra.

Die 25 jährige Braunschweigerin engagiert sich in vielen Bereichen des Lebens für Verbesserungen.

Das Thema Cannabis lässt sie dabei nicht aus, denn sie weiß :

Das Verbot ist verfassungswidrig, schadet, hilft niemandem und grenzt Menschen aus.

Als Frau mit Migrationshintergrund kennt sie sich (leider) gut mit Vorurteilen aus und so kämpft sie mit viel Hingabe für eine sinnvolle Drogenpolitik. Denn auch beim Thema Cannabis wissen viel zu wenig Menschen wovon sie sprechen. Stattdessen wird oft nur wiederholt, was unsere ideologisch getriebene Regierung verbreitet.

Das will Azra ändern und deshalb freuen wir uns auch sehr über dieses Interview!

Hanfverband Hamburg: Wie bist du zum ersten mal mit Cannabis in Berührung gekommen?

Azra: Auf einem Volksfest durch einzelne Freunde. Öffentlich waren die ganzen Säufer zu sehen und mittendrin ganz viele heimliche Kiffer, die gemeinsam weg gingen, um zu drehen und zu rauchen. Eigentlich war es außerhalb des Volksfestes mit den Kiffern sogar viel lustiger und Stressfreier als das Fest selber.

Hanfverband Hamburg: Hat sich dein Konsum im Laufe der Jahre verändert?

Azra: Ja, etwas.

Hanfverband Hamburg: Hattest du in Bezug auf Cannabis schon Probleme mit dem Gesetz?

Azra: Ich hatte bisher immer Glück, es war verdammt oft kurz davor.

Als kleine Frau, denke ich, werde ich allgemein nicht so schnell verdächtigt, wie z.B. andere Freunde die Migrantisch und Männlich gelesen werden. Daher hatte ich immer genug Zeit, alles weg zu packen oder die Tüte weg zu schmeißen.

Hanfverband Hamburg: Was hat dich dazu bewegt, aktiv zu werden?

Azra: Die Begründung, weshalb Cannabis Illegal ist, hat absolut keine zu unterstützende Grundlage. Es verurteilt weltweit Millionen von unschuldigen Menschen, deren Lebensqualität drunter leidet. Als Migrantin habe ich von klein auf mit Klischees und Vorurteilen zu kämpfen. Als das mit dem Cannabis dazu kam sowie die doppelte Abwertung, wollte ich auch in diesem Thema für Aufklärung sorgen statt weiter zuzusehen, wie wir Menschen ausgegrenzt, ignoriert und verurteilt werden von der Gesellschaft, zum Vorteil von einzelne Interessenten.

Hanfverband Hamburg: Auf welche Art engagierst du dich für die Legalisierung von Cannabis?

Azra: Ich bin Mitbegründer sowie Vorstandsmitglied bei den Hanffreunde Braunschweig e.V., seit 2016.

Zudem haben wir uns dem Deutschen Hanfverband angeschlossen. Ich organisiere seit 3 Jahren den Global Marijuana March in Braunschweig mit und bin ein Fan von Guerilla Aktionen.

Ich bin beauftragt für Social-Media, Netzwerkarbeit, sowie das Vorbereiten und Durchführen von unseren Vereinstreffen sowie die Projekte. Zudem verteile ich Flyer/Sticker und spreche Menschen direkt an sich zu informieren oder Mitglied zu werden. Zusätzlich bin ich Vize-Sprecherin von unserer DHV Ortsgruppe.

Hanfverband Hamburg: Bist du Cannabis – Patient?

Azra: Nicht offiziell, aufgrund von mangelnder Ärzte, sowie viel zu hohe Apothekenpreise

Hanfverband Hamburg: Wie hat Cannabis deine gesundheitliche Situation verbessert? Oder hat es das, auch ohne dass du Patient bist?

Azra: Ich behandle meine Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen sowie Menstruationsschmerzen mit Cannabis erfolgreich und erhöhe so meine Konzentration sowie Arbeitsfähigkeit. Zudem konnte ich mit Cannabis einer mögliche Depression entgehen.

Hanfverband Hamburg: Wie stehst du zu anderen Drogen und der Debatte um eine Entkriminalisierung dieser Substanzen?

Azra: Mich selber Reizt es wenig, andere Drogen einzunehmen. Jedoch ist die Entkriminalisierung hier ebenfalls wichtig, um einen Jugend- sowie Verbraucherschutz bieten zu können. Man darf die Augen nicht davor verschließen, das so oder so konsumiert wird. Mit einer Entkriminalisierung können Beratungen sowie Suchthilfen rechtzeitig wahrgenommen und verunreinigte und gestreckte Substanzen reduziert werden.

Aufklärung sowie Betreuung ist unser wichtigstes Gut, statt willkürliche Verbote.

Hanfverband Hamburg: Wie siehst du die Chancen, dass an der jetzigen Politik bald etwas geändert wird?

Azra: Ich denke es wird nicht mehr lange dauern, da immer mehr Menschen die Möglichkeit haben sich selbst zu informieren und solche Tabuthemen nach Jahrzehnten endlich anzusprechen. Wer sich einmal kurz informiert, weshalb Cannabis verboten wurde versteht sehr schnell, dass die Prohibition verfassungswidrig ist und nur einen kapitalistischen sowie rassistischen Hintergrund hat, welches wir heutzutage nicht mehr tolerieren sollten!

Hanfverband Hamburg: Gab, oder gibt es Momente in deinem Aktivistenleben, wo du an deiner Überzeugung gezweifelt hast? Wenn ja, was motiviert dich weiterzumachen?

Azra: Es hat mich nur an meine Grenzen gebracht. An meiner Überzeugung habe ich dennoch nie gezweifelt.

Meine Motivation ist, das die Strafverfolgung von unschuldigen Menschen endlich ein Ende nehmen muss sowie die Ausgrenzung und Ignoranz der Gesellschaft, gegenüber Cannabis Befürwortern. Es haben genug Menschen unter dieser Prohibition jahrzehntelang gelitten – und tun es immer noch! Und das völlig willkürlich. Je länger wir dem stillschweigend zustimmen, desto länger wird es einen Grund geben Racial Profiling durchzuführen.

Mit umfangreicher Aufklärung kann das endlich ein Ende haben!

Hanfverband Hamburg: Hatte der Cannabis-Konsum – auch ob des gesellschaftlichen Stigmas – Auswirkungen auf Partnerschaften/Freundschaften ?

Azra: Von der Mitte der Gesellschaft wurde man schnell abgewertet, weshalb man mit der Zeit viele Kiffer als Freunde automatisch hatte, die untereinander waren. Man musste sehr häufig aufpassen, dass man nichts falsches sagt, oder die Vermutung aufkommen könnte. Ich habe theoretisch ein Doppelleben geführt, damit ich meine Errungenschaften nicht wegen noch mehr Klischees zu Nichte machen lasse. Mir war es wichtig, dass mein Partner oder gute Freunde meine Entscheidung akzeptieren und verstehen, dass die Prohibition nicht zu unterstützen ist und Klischees zu setzen absolut falsch ist.

Hanfverband Hamburg: Wie stehst du zum Umgang mit Cannabis im familiären Umfeld?

Azra: Ich finde man sollte generell vor Kindern nicht rauchen (vollkommen egal ob Tabak oder Cannabis) oder Alkohol trinken, da es für mich immer eine Verherrlichung bedeutet und Kindern der Eindruck gegeben wird, dass es normal ist. Das nimmt Ihnen ihre Selbstbestimmung beim Formen ihrer eigenen Meinung.

Hanfverband Hamburg: Ab welchem Alter würdest du das Thema mit deinen Kindern besprechen und wie?

Azra: Sommerferien, bevor sie in die weiterführende Schule eingeschult werden und bevor es schon zu Kontakt und Beeinflussung durch andere kommt.

Ich würde umfassend aufklären, was das ist, was das mit einem machen könnte, das jeder Körper anders funktioniert und reagiert und das es auch viel mit der Psyche verbunden ist und wie wichtig die Dosierung ist. Zudem würde ich die Risiken und Methoden vom Schwarzmarkt, sowie Mischkonsum aufklären wollen, um dafür auch ein Bewusstsein zu bieten. Auch politische Machtverhältnisse würde ich aufklären wollen und das kritisches Hinterfragen zu einer aufgeklärten Gesellschaft dazu gehört.

Hanfverband Hamburg: Welche Altersgrenze für die Abgabe von Cannabis findest du sinnvoll?

Azra: Ab 21, da vorher der Körper sowie die Psyche die Zeit bekommen sollte sich voll auszureifen (daher auch Tabak und Alkohol ab 21).

Hanfverband Hamburg: Wie stellst du dir die Legalisierung vor, bzw. wie wünschst du sie dir?

Azra: Jugendschutz sowie Verbraucherschutz, ohne Doppelmoral.

Die Akzeptanz von Heil- und Nutzpflanzen und die vermehrte Forschung auf diesem Gebiet.

Coffeeshops wie eine Bar sowie Spezialisierte medizinisch beratende Apotheken im Bereich der Heilpflanzen mit Schwerpunkt Cannabis. Die Berechtigung im Garten Pflanzen anbauen zu dürfen, da es viele Vorteile mit sich bringt. Sowie Nutzhanf vollumfänglich als Landwirt/Hersteller/Produzent nutzen zu können, ohne extra Kosten, Kontrollen oder Bürokratischen Aufwand. Viele mögliche Produkte, wie Treibstoff, Dünger Plastik und Dämmmaterialien sollte möglich mit Nutzhanf produziert werden.

Hanfverband Hamburg: Hast du eine Lieblingsgenetik/Sorte? Warum?

Azra: Indica nutze ich gerne abends zum Feierabend, damit man schneller runterkommen kann, da ich ein sehr aktiver Mensch bin. Außerdem schlafe ich schnell ein, durch und wache besser auf, selbst wenn es eine kurze Nacht war. Außerdem fördert es meinen Appetit/Hunger, den ich über den stressigen Alltag sonst sehr vernachlässigen würde und kann meine Gedanken so besser sammeln.

Hanfverband Hamburg: Viele Leute haben Bedenken, sich aktiv für die Legalisierung zu engagieren, weil sie fürchten, Probleme im Job, usw. zu bekommen. Was würdest du diesen Leuten sagen, bzw. welche Tipps würdest du ihnen geben, damit sie trotzdem aktiv werden?

Azra: Je länger wir das Thema tabuisieren, desto mehr Menschen werden genauso unnötig unter diesen Befürchtungen sowie der Strafverfolgung durch die Prohibition leiden. Wir dürfen unsere Rechte nicht vergessen und sollten dazu stehen. Mit dem Stillschweigen stimmen wir diesem verfassungswidrigen Gesetzt nur zu.

Hanfverband Hamburg: Wenn Cannabis legal wäre, würdest du lieber anbauen oder in einem Shop einkaufen gehen?

Azra: Ich möchte die freie Möglichkeit und das Recht haben, in jedem Moment, selber zu entscheiden.

Aber selbst wenn ich anbauen würde, würde der Gang zum Shop nicht ausbleiben.

Hanfverband Hamburg: Was würdest du jemandem mit auf den Weg geben, (Vielleicht gerade Jugendlichen) wenn er/sie zum ersten mal Cannabis konsumieren möchte?

Azra: Achtet auf eure Grundstimmung und eure Umgebung. Wer sich wohl fühlt, erlebt auch einen viel angenehmeren High Effekt. Bedenkt und toleriert, das jeder Körper es individuell verträgt. Definitiv nicht aus Gruppenzwang probieren oder anfangen, weil andere es auch machen – eurer Psyche zu liebe! Wasser sollte immer Griffbereit sein.

Hanfverband Hamburg: Hast du zum Abschluss noch eine lustige, oder spannende Cannabis – Anekdote?

Azra: Als kleine migrantische Frau bekomme ich häufig verwunderte oder abwertende Blicke und Anmerkungen, wenn ich mein Equipment auspacke. Daran merke ich immer wieder, das übersehen wird, das Cannabis weltweit in den verschiedensten Alters,- Berufs,- oder Kulturbereichen zu vielen verschiedenen Zwecken genutzt wird. Der Fokus liegt nur (wie so häufig) bei den Männern, während von Frauen selten berichtet wird. (Ausgenommen die Hexenverfolgung..). Cannabis wird nicht nur von Männern konsumiert – Zeit für mehr Vielfalt!

Wer Cannabiskonsumenten die Polizei auf den Hals hetzt, der hätte früher auch befürwortet, das Hexen nur wegen ihrer Heilkräuter verbrannt werden.“

Vielen Dank Azra, dass du bei diesem Interview mitgemacht hast!

David Kokas

„Jeder normale Freizeitkonsument der vernünftig damit umgeht und mal einen „kifft“ hat für mich seine medizinische Berechtigung. Ich würde es Stressausgleich nennen.“

Der 34 jährige Österreicher hat es am eigenen Leib erfahren:

Cannabis kann das Leben erst wieder lebenswert machen! Denn im Gegensatz zur Schulmedizin hilft Cannabis ihm nahezu nebenwirkungsfrei.

Der medizinische Aspekt war schließlich auch der Grund für ihn, sich für eine Legalisierung einzusetzen.

Wir freuen uns sehr, dass David sich als österreichischer Aktivist in unsere Intereview – Serie einreiht.

Hanfverband Hamburg : Wie bist du zum ersten mal mit Cannabis in Berührung gekommen?

David: In der ersten Berufsschule brachte mich ein Freund in eine Seitengasse wo ein

MC Donald´s war und meinte, „Rauch dir eine Zigarette an und lass uns hier kurz warten.“ Es hat nicht mal zwei Züge an der Zigarette gedauert und schon wurden wir angesprochen. Ich konnte es nicht fassen und das auf einem sehr belebten großen Hauptplatz.

Hanfverband Hamburg : Hat sich dein Konsum im Laufe der Jahre verändert?

David: Ja am Anfang half es mir sehr, da mein Vater sehr jung mit 42 verstorben ist. Leider nahm ich dann auch noch andere Drogen und Medikamenten zu mir, die ich aber zum Glück schnell wieder durch Entzüge, Therapien und mit der Unterstütztung meiner Freundin loswerden konnte.

Es ging sogar so weit, dass ich mit Cannabis von einem Tag auf den anderen aufgehört habe und ich kaum Entzugssymptome hatte. Das konnte ich von den anderen Medikamenten und Drogen gar nicht sagen.

Ich wurde dann leider immer kränker und hab mich Jahre lang auf die Schulmedizin verlassen. Durch diese Medikamente schlief ich buchstäblich im Stehen mit der Zigarette in der Hand ein.

2012 habe ich dann mit einer Cannabinoid Therapie angefangen und plötzlich hatte ich eine komplett andere Sicht auf Cannabis und dessen medizinische Wirkung.

Hanfverband Hamburg : Hattest du in Bezug auf Cannabis schon Probleme mit dem Gesetz?

David: Ja leider, 2006 wegen Konsum, war eine Geldstrafe. 2017 wegen medizinischen Anbaus. Wurde zu 18 Monate Haft auf 3 Jahre Bewährung verurteilt, da ich leider jahrelangen Anbau zugegeben hatte. Ich hoffte auf Gerechtigkeit.

Hanfverband Hamburg : Was hat dich dazu bewegt, aktiv zu werden?

David: Mein eigenes Leben. Ich habe mich jahrelang auf die Schulmedizin verlassen und hab gesehen wo das hinführt…. in eine Benzoabhängigkeit. Auch die Antidepressiva und Schmerzmittel haben mein Leben stark eingeschränkt.

Cannabis hat mir mein Leben wieder zurückgegeben.

Hanfverband Hamburg : Auf welche Art engagierst du dich für die Legalisierung von Cannabis?

David: Ich habe 2012 eine Facebook Gruppe gegründet (Erfahrungen mit medizinischem Cannabis)

2012 war ich auch bei legalize.eu (Mario Danne) als Ansprechpartner für die Steiermark in Österreich. Ich war auch als ehrenamtlicher Patientenberater tätig. Seit 2014 bin ich jetzt ehrenamtlich bei der Arge Canna als Patientenberater verfügbar.

Ich erarbeite Flyer wie, Dronabinol in Österreich oder einen Flyer über Krebs. Diese Aufklärungsbroschüren kommen sehr gut an.

Ich bin auf vielen Messen, Veranstaltungen, Seminaren und Vorträgen. Ich bin bei den Videos auf Youtube über Cannabis auf dem neuesten Stand und natürlich lese ich viele Bücher über das Thema, das mein Wissen darüber immer mehr erweitert.

Ich bin auch in vielen anderen Cannabis Patienten Gruppen und auch als Moderator tätig.

Ich versuche kostenlos 24 Stunden erreichbar zu sein.

Hanfverband Hamburg : Bist du Cannabis – Patient?

David: Ja seit 2012 Dronabinol Patient in Österreich und seit 2018 in Deutschland.

Hanfverband Hamburg : Wie hat Cannabis deine gesundheitliche Situation verbessert?

David: Mein Leben ist kein Vergleich zu vorher. Ich war auf den anderen Medikamenten nicht mehr ansprechbar. Ich hatte von den starken Medikamenten viele Nebenwirkungen, man konnte mit mir gar nichts machen. Ich hatte die Lebensfreude verloren und hielt mich in sehr viele Kliniken auf in der Hoffnung, Hilfe zu finden. Bei den plötzlich auftretenden Schmerzattacken wollte ich nicht mehr Leben. Das sieht mit der Cannabinoid Therapie ganz anders aus. Ich sag immer, ich geh viel besser mit den Schmerzen um.

Hanfverband Hamburg : Wie stehst du zu anderen Drogen und der Debatte um eine Entkriminalisierung dieser Substanzen?

David: Für mich ist Alkohol eine der schlimmsten Drogen! Ich finde, es sollte alles legal verfügbar sein… Fakt ist, die Drogen sind sowieso im Umlauf, auch wenn man das nicht sehen möchte. Somit könnte der Staat es kontrollieren und sogar noch Geld damit verdienen.

Hanfverband Hamburg : Wie siehstdu die Chancen, dass an der jetzigen Politik bald etwas geändert wird?

David: Ich sehe für Deutschland eine bessere Zukunft als wie für Österreich. Allein schon der medizinische Bereich. Wenn man bedenkt das in Österreich die AGES schon seit vielen Jahren erfolgreich Cannabis anbaut und im eigenen Land aber gar nichts passiert, ist das schon mehr als traurig. In vielen anderen Ländern hat medizinisches Cannabis die Türen für eine Legalisierung geöffnet.

Hanfverband Hamburg : Gab, oder gibt es Momente in deinem Aktivistenleben, wo du an deiner Überzeugung gezweifelt hast? Wenn ja, was motiviert dich weiterzumachen?

David: Ja, als die Polizei vor der Türe stand und meine Medizin mitgenommen hat. Mit der Schulmedizin würde es zwar auch gehen, aber das ist KEIN LEBEN!?

Mich motiviert mein viel gesünderes Leben und viele positive, glückliche Rückmeldungen von Patienten, Ärzten, Apothekern und natürlich das wichtigste die Familie.

Hanfverband Hamburg : Hatte der Cannabis-Konsum – auch ob des gesellschaftlichen Stigmas – Auswirkungen auf Partnerschaften/Freundschaften ?

David: Naja die alten Verurteile. So wie beim Führerschein. Ich finde es nur eigenartig, das bei Einnahmen von Morphinen, Methadon, Antidepressiva niemand etwas beanstandet und hier ohne Probleme das Auto gelenkt werden darf – BIS ETWAS PASSIERT!

Hanfverband Hamburg : Wie stehst du zum Umgang mit Cannabis im familiären Umfeld?

David: Unbedingt aufklären und immer wieder darüber sprechen! In meiner Familie fand ich jahrelang keine Akzeptanz, bis einige Familienmitglieder selbst schwer krank wurden. Ich bat meine Hilfe mit CBD ÖL und Cannabiscreme an und es wurde schnell bemerkt, dass diese Medizin wahre Wunder bewirkt.

Hanfverband Hamburg : Ab welchem Alter würdest du das Thema mit deinen Kindern besprechen und wie?

David: 12-14 Jahre, mein bester Freund ist auch schwer krank. Er erklärte seinen Kindern das es Medizin ist und er hoffe, dass die Kinder es nie brauchen werden.

Hanfverband Hamburg : Welche Altersgrenze für die Abgabe von Cannabis findest du sinnvoll?

David: 18-21 Jahre würde ich für sehr sinnvoll halten. Dazu gehören aber auch Aufklärung in den Schulen und nicht nur eine plumpe Altersbeschränkung.

Hanfverband Hamburg : Wie stellst du dir die Legalisierung vor, bzw. wie wünschst du sie dir?

David: Ich finde ganz wichtig das es Werbebschränkungen gibt und nicht befristete, lizenzierte Verkaufsstellen. Aber ich rede von sehr vielen Lizenzen.

Das Problem bei Alkohol ist einfach das er fast überall verfügbar ist und das auch noch 24 Stunden das macht es einen alkoholabhängigen gerade nicht leicht davon weg zu kommen.

Ganz wichtig finde ich das Cannabis Social Clubs von der Regierung unterstützt werden wie ein ganz normaler Verein für Konsumenten und Patienten, ich finde so etwas extrem wichtig sich mit Gleichgesinnten zu treffen und gerade für ältere oder allein stehende Menschen/Patienten könnte das gegen Depressionen vorbeugen.

Es sollte staatliche Anmeldeformulare für Cannabis Social Club, ofizielle Verkaufstellen, Apotheken, Produzenten, Labore usw. geben. Somit kann der Staat Stichproben von Qualität, Hygiene, Pestizide usw. nehmen. Ich finde das sehr wichtig!

2007 wurde eine Massenvergiftung durch mit Blei gestrecktes Marihuana im Leipziger Raum aufgedeckt. Mehrere Personen mussten wegen einer akuten Bleivergiftung in den Krankenhäusern behandelt werden. Auch Europol wurde dazu eingeschaltet. Leider kommen diese Verunreinigungen viel zu oft vor, nur um mehr Geld rauszuholen.

5 bis 10 Pflanzen sollte jeder Haushalt ohne Strafe anbauen dürfen.

Hanfverband Hamburg : Hast du eine Lieblingsgenetik/Sorte? Warum?

David: Pedanios 22/1-Ghost Train Haze. Ich hab damit einfach viel weniger Rückenschmerzen, Spastik, weniger Athrose-Gonathrose, Depressionen. Es macht mich mega aktiv, gut gelaunt und ist somit ideal für den Tag. Amnezia Core Cut wirkt bei mir gleich wie Pedanios 22/1 und alle Peace Naturals Medikamente sind super gegen meine sehr starken Schmerzen. Leider nur 1 bis 2-mal im Jahr in der Apotheke verfügbar.

Hanfverband Hamburg : Viele Leute haben Bedenken, sich aktiv für die Legalisierung zu engagieren, weil sie fürchten, Probleme im Job, usw. zu bekommen. Was würdest du diesen Leuten sagen, bzw. welche Tipps würdest du ihnen geben, damit sie trotzdem aktiv werden?

David: Man kann sehr viel im Hintergrund machen. Zum Beispiel: Anonym Flyer erarbeiten. Hanf Logos mit Text erstellen – sprich Aufklärungsarbeit ohne Gesicht zu zeigen, Videos schneiden, Ehrenamtlich in Vereinen arbeiten oder diese mit Spenden unterstützen. In der Arbeit offen darüber reden. Man kann auch in Betracht ziehen, in die Hanfbranche zu wechseln.

Hanfverband Hamburg : Wenn Cannabis legal wäre, würdest du lieber anbauen oder in einem Shop einkaufen gehen?

David: Mir persönlich wäre es in einem Shop lieber, da ich leider zu krank für Eigenanbau bin.

Hanfverband Hamburg : Was würdest du jemandem mit auf den Weg geben, (Vielleicht gerade Jugendlichen) wenn er/sie zum ersten mal Cannabis konsumieren möchte?

David: Ich würde fragen wofür sie es konsumieren und würde sagen dass es noch zu früh dafür ist. Der Körper könnte in diesem Alter wahrscheinlich in Mitleidenschaft gezogen werden. Ich würde vorschlagen etwas anderes zu machen. Fussballspielen, Computerspielen, oder andere Aktivitäten. Wenn der Drang zum Konsumieren trotzdem noch weiter besteht, würde ich ihm eine CBD reichere Sorte empfehlen.

Hanfverband Hamburg : Hast du zum Abschluss noch eine lustige, oder spannende Cannabis – Anekdote?

Nicht wirklich. Nur eine Sache die mir gerade einfällt

Die Politiker sprechen immer davon, dass wir keine 3. Volksdroge brauchen. Nur warum bekommt man Cannabis dann überall?! Die 3. Volksdroge ist längst da.

Tv Auftritt: https://www.puls4.com/cafepuls/Videos/Das-Magazin/Cannabis-vom-Arzt-Ist-das-wirklich-legal-in-Oesterreich

Vielen Dank David, dass du mit dabei bist.

Online-Ortsgruppentreffen

Einmal im Monat treffen wir uns zur Abarbeitung unserer Tagesordnung mit Protokollführung. Pandemiebedingt findet das Treffen am 26. Januar 2021 online statt.

Wir laden Euch ein zur offenen Runde ab 20:30 Uhr!

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Daniela Kreher

Daniela Kreher

Daniela lebt seit vielen Jahren zwischen Europa und Südamerika pendelnd.

Sie wuchs in Bad Berleburg  in Nordrhein-Westfalen, aber auch in Argentinien auf.  Ihr Theologie,- und Psychologiestudium verbrachte sie in Córdoba, Buenos Aires und Leipzig.

Bis 2011 war sie in der Stadtjugendpflege in Bad Berleburg tätig, danach für den Kirchenkreis Wittgenstein, bis es sie schließlich nach El Salvador in Zentralamerika zog.

Dort arbeitete Daniela als Pfarrerin und kam als Seelsorgerin in Kontakt mit vielen Menschen, die durch den Drogenkrieg und die Gewalt der Kartelle alles verloren haben.

Für diese Menschen setzt sie sich seit jeher ein und durch ihr Engagement, auch was die Rechte von Frauen und die Legalisierung von Verhütung und Abtreibung  angeht, machte sie sich viele Feinde in konservativen, katholischen Organisationen.

Als sie schließlich sogar Morddrohungen erhielt, floh sie nach Uruguay.

Viele werden das Gesicht der sympathischen  41 jährigen im Zusammenhang mit dem Knowmad Institut (https://knowmadinstitut.org/de) kennen, wo sie Mitgründerin ist, oder auch von LEAP Deutschland  ( https://leap-deutschland.de) , wo sie sich um Mitgliederbetreuung und internationale Beziehungen kümmert.

Daniela hat schon viel Gutes getan und wird sicher nicht damit aufhören, für eine bessere Welt und die Menschenrechte zu kämpfen. Darum freuen wir uns sehr, dass auch sie sich bereit erklärt hat, bei unserem kurzen Interview mitzumachen.

„Mein Weg zu Cannabis kam durch die Jugendseelsorge und die Seelsorge mit Menschen die Drogen konsumieren, ich bin also nicht als “Konsumentin” unserer Lieblingspflanze näher gekommen, sondern weil ich gesehen habe wie es Menschenleben positiv verändert hat… andererseits ist kein Rumkommen um den Drogenkrieg und was im Namen dieses gescheiterten Krieges täglich angerichtet wird… in den Ländern wo Hanf in der Natur am besten wächst. „

Hanfverband Hamburg: Wie bist du zum ersten Mal mit Cannabis in Berührung gekommen?

Daniela: Die erste Pflanze, die ich kennenlernen durfte, war eine bolivianische Sorte und wuchs über 3 Meter hoch, man konnte sich mit mehreren Leuten drunter stellen, es war wie eine kleine grüne Höhle. Bei der Ernte durfte ich auch ein paar Wochen später helfen. Sie wurde von einer Familie ausgesät, die Cannabis für therapeutische und meditative Zwecke anwenden. (Am Ende ergab sie, getrocknet, 36 große Marmeladengläser voll. So war die ganze Familie lange versorgt). Das war schon ein besonderes Erlebnis. Das komplette ab-ernten und aufhängen war sehr Naturverbunden, ein mehrstündiges Ritual mitten in einer Großstadt wie Buenos Aires.

Seit meinem 13. Lebensjahr gab es in meinem engen Umkreis Leute die Cannabis geraucht haben. Ich war aber nie daran interessiert, ich habe “ganz normal”, viel  Alkohol getrunken und Zigaretten geraucht”, habe mich “brav von Drogen ferngehalten”. Den ersten Kuchen mit Cannabis habe ich mit 21 in Amsterdam im Urlaub probiert. Fand ich eine interessante Erfahrung.

Hanfverband Hamburg:  Hat sich dein Konsum im Laufe der Jahre verändert?

Daniela: Ja, ich rauche keinen Tabak mehr und ich trinke nur sehr selten, bei ganz besonderen Anlässen.

Ich habe Cannabis auf verschiedene Arten probiert und genutzt am ekligsten finde ich es mit Tabak gemischt. Pur (vaporisiert) kann man den Geschmack und die Sortenvielfalt am besten genießen. Es gab verschiedene Etappen, aber Zugang war immer eine Schwierigkeit. Egal ob Medizin oder zum Freizeitzweck. Egal ob man Samen, Blüten oder Tinkturen erhalten wollte. Nicht weil es kein Cannabis auf dem Schwarz-Markt gab, sondern weil es hochgefählich war/ist. Denn das Risiko in Lateinamerika, ganz schnell direkt an gewalttätige, bewaffnete, kriminelle Banden und Narcos zu kommen, was gar nicht angenehm ist, wie man sich vorstellen kann, ist sehr groß. Oder dass man von der Polizei erwischt wird, was auch höchst unangenehm ausgehen kann. Mit Strafen von bis zu 3 Jahren Haft wegen Besitz von Hanfsamen… Besitz von Blüten gibt noch ein paar Jahre mehr.

Diese beiden Faktoren machen es ziemlich gefährlich, wenn man Cannabis medizinisch braucht oder konsumieren, oder für andere Zwecke anbauen möchte. Diese Kriminalisierung ist erbarmungslos und sinnlos. Ich habe gemerkt, dass dort, wo die meisten Drogen konsumiert werden weniger Menschen sterben, als dort wo die Pflanzen und illegalisierten Substanzen in der Natur wachsen, dort wo der Drogenkrieg tobt und jeden Tag Blut vergossen wird.

Deshalb ist es wichtig sich bewusst zu sein, woher das kommt, was man konsumiert. Egal welches Produkt, und bei einer Substanz die vom Schwarzmarkt kommt sollte man sich das noch ernster Fragen, wegen der Risiken eben. Da vergeht einem die Lust das eigene Geld den kriminellen Organisationen in die Tasche zu schieben. Aktuell freue ich mich wenn ich mal ein paar Blüten geschenkt bekomme, ich setze mich auch für den Eigenanbau und Social Clubs ein, der Zugang zu der Hanfpflanze und den Produkten aus ihr, sollte nicht in exklusivem Handel von Großunternehmen bleiben.

Hanfverband Hamburg:  Hattest du in Bezug auf Cannabis schon Probleme mit dem Gesetz?

Daniela: Ja, ich habe ein großes Problem mit dem Gesetz, die Prohibition ist einfach verkehrt!  (grins)

Nein, ich hatte noch nie Probleme mit der Polizei oder einem Prozess vor Gericht oder so.

Hanfverband Hamburg:  Was hat dich dazu bewegt, aktiv zu werden?

Daniela: Die Seelsorge mit Patienten, die Seelsorge mit Menschen die Cannabis Anbauen, die ungerechte Gesetzgebung. Ich bin in Argentinien aufgewachsen, habe in Paraguay, El Salvador, Uruguay gearbeitet. Es ist erschütternd, wie viele junge Leute dort in unwürdigen Haftzuständen oder sogenannte “Therapien” kriminalisiert und gefoltert werden. Die Menschenrechte werden mit Füßen getreten.

Es ist unfassbar unfair, dass in manchen Ländern sicherer Zugang normal ist, und in anderen Ländern ist die Gefahr da, dass man von Staatssicherheitskräften erschossen werden kann, wenn man nur von jemandem anonym  als “Drogenkonsument”  angezeigt wird. Oder wenn man Medizin braucht und sie wird einfach verwehrt. Zwischen den Extremen gibt es noch viele andere Beispiele.

Hanfverband Hamburg:  Auf welche Art engagierst du dich für die Legalisierung von Cannabis?

Daniela: Auf vielen Wegen. Hauptsächlich setze ich mich auf internationaler Ebene ein, wie zum Beispiel bei den Vereinten Nationen oder der Weltorganisation für geistiges Eigentum.  Um eine Stimme der Zivilgesellschaft dort hinzubringen, die gegen den Drogenkrieg und für eine weltweite Reform der aktuellen Drogenpolitik spricht.

*Ich stärke die internationalen Beziehungen bei LEAP-Deutschland e.V. (Law Enforcement against Prohibition)

Die Erste Demo für eine neue Drogenpolitik habe ich in El Salvador, 2012 mitorganisiert.

*Mein Team (Knowmad Institut) hat bei verschiedenen Aktionen hauptsächlich in Lateinamerika aber auch in Europa an verschiedenen Projekten, Publikationen, Konferenzen etc. mitgewirkt und bleibt weiterhin auf internationaler Ebene tätig, soweit es geht in dieser Pandemie-zeit, da unsere Aktivitäten z.B. in Wien, auch erstmal alle ausfallen mussten.

Daniela Kreher

Hanfverband Hamburg:  Bist du Cannabis – Patient?

Daniela: Vielleicht würde es bei einiger meiner Krankheiten u. Schmerzen helfen, aber ich habe bis jetzt noch keinen  Arzt in Deutschland gefunden, der das Wissen und die Zeit hat sich um neue Patienten zu kümmern.

Hanfverband Hamburg:  Wie hat Cannabis deine gesundheitliche Situation verbessert?

Daniela: Eine Zeitlang habe ich eine Behandlung für Nervenschmerzen damit gemacht und es war sehr erfolgreich. Auch mein Asthma hat sich damals verbessert. Heute nehme ich wieder Asthma Medikamente.

Hanfverband Hamburg:  Wie stehst du zu anderen Drogen und der Debatte um eine Entkriminalisierung dieser Substanzen?

Daniela: Wir alle konsumieren den ganzen Tag, von morgens bis abends irgendwelche psychoaktivierende Substanzen, viele von Ihnen machen auch abhängig. Das fängt ja schon morgens mit dem Kaffee, Tee oder Kakao, oder Zucker an und endet abends mit dem Feierabendbier, Schokoriegel, Zigarette, etc. Dazu kommen noch die normalen Medikamente. 

Alle sind Pflanzen die für verschiedene Kulturen als  “heilige Pflanzen / Heilpflanzen” gelten oder daraus gewonnen werden.

Ich denke wir brauchen dringend eine humanitäre Drogenpolitik wo die Lösung der Probleme nicht der gewalttätige Drogenkrieg ist. Die kann nur aufgebaut werden wenn die illegalisierten Substanzen nicht verboten bleiben, sondern wenn man es verantwortungsvoll reguliert. So zeigen es viele Beispiele in verschiedenen Ländern. Es braucht noch viel Aufklärung dazu, besonders bei den Entscheidungtreffern und der Legislative. (Ich denke nicht dass das wichtigste ist, “die Gesellschaft davon zu überzeugen”, sondern zu schauen, wo sind die Mechanismen um die aktuellen Gesetze zu ändern. Man kann nicht erwarten, dass alle Leute in der Gesellschaft sich mit Drogen auskennen, da es ein sehr weites Feld ist, aber die Gesetzesgeber sollten sich schon gute Berater zur Seite holen und dann entscheiden, und zwar nach wissenschaftlichen Kenntnissen und nicht nach moralischen Ansichten oder politischen Ideologien.

Hanfverband Hamburg:  Wie siehst du die Chancen, dass an der jetzigen Politik bald etwas geändert wird?

Daniela: Bald… nicht wirklich, das ist Wunschdenken. Wir werden erst in den nächsten 5 bis 10 Jahren sehen in welche Richtung es geht.

An manchen Tagen bin ich voller Vertrauen, dass es sich zum Positiven ändert, aber oft bin ich eher pessimistisch. Das ist dann immer noch kein Grund um aufzugeben, im Gegenteil. Es wird weiterhin Engagement und Aufklärung notwendig sein.

Hanfverband Hamburg:  Gab, oder gibt es Momente in deinem Aktivistenleben, wo du an deiner Überzeugung gezweifelt hast? Wenn ja, was motiviert dich weiterzumachen?

Daniela: Oh ja, als ich Die kennenlernte die, die Gesetze schreiben und Länder regieren… da fehlt noch soo viel Aufklärung…

Und… Der Drogenkrieg geht weiter, jeden Tag sterben tausende Menschen durch die aktuelle Nekropolitik, die auf Tod, Repression und Verbote basiert. Da kann ich nicht einfach dastehen, an den See fahren und gemütlich das Leben genießen. Wirklich gezweifelt habe ich erst als ich sooo viele Corona-Leugner und politisch Rechtsextremorientierte in der Cannabis Community entdeckt habe. Für solche Menschen die nicht auf die Gesundheit anderer achten, für die die “Ihre individuelle Freiheit” mehr Wert ist, als Gesundheit andere Menschen; für die die glauben Nazi sein ist eine Meinung und kein Verbrechen, für solche Leute möchte ich nicht mehr kämpfen, aber dann denke ich wieder an alle die in den Gefängnissen sitzen wegen Drogen, an die Familien die ihre verschleppten Töchter und Söhne und Freunde suchen, an die vielen Patienten die Cannabis Medizin brauchen, an die Vorteile die die Hanfpflanze mit sich bringt, und dann bin ich wieder motiviert. Auch die Angst demotiviert, z.B. wenn man es mit Drohungen organisierter Kriminalität zu tun bekommt, etc.

 Aber…nicht vergessen:  Es gibt Wichtigeres in diesem Leben als unsere individuelle kleine Angst.

Daniela Kreher

Hanfverband Hamburg:  Hatte der Cannabis-Konsum – auch ob des gesellschaftlichen Stigmas – Auswirkungen auf Partnerschaften/Freundschaften ?

Daniela: Nicht wirklich, ist aber auch eher sporadisch.

Hanfverband Hamburg:  Wie stehst du zum Umgang mit Cannabis im familiären Umfeld?

Daniela: Als erstes, ist es ein Thema was die Eltern zu entscheiden haben.

Ein offener Umgang wie mit Alkohol zum Beispiel, oder Medizin je nach Fall, ist extrem wichtig.

Die fehlende Kommunikation dient eher dem problematischen Konsum, als der offene Umgang / Information mit Substanzen.

Hanfverband Hamburg:  Ab welchem Alter würdest du das Thema mit deinen Kindern besprechen und wie?

Daniela: Es ist vor allem wichtig die Pflanze zu normalisieren. So wie man Kindern Rosen, Tomaten, Brennnessel oder Minze zeigt, und erklärt, “das kann man Essen, das nicht, dass ich gefährlich, die Rosen riechen gut, das entspannt, Tomaten sind für Salat lecker(da isst man aber nicht die Blätter) und Minze für Tee, wenn man Kopf oder Magenschmerzen hat, Brennnessel und Rosen sind mit Vorsicht zu genießen, etc. etc. so kann man auch mit der Cannabis Pflanze einfach ganz normal umgehen.

Hanfverband Hamburg:  Welche Altersgrenze für die Abgabe von Cannabis findest du sinnvoll?

Daniela: Ab 18. für den “Freizeitgebrauch oder Erwachsenengebrauch”.

Bei Medizin ist es aber auch für Minderjährige wichtig, zB bei refraktärer Epilepsie, da zeigt es ja sehr positive Effekte und erleichtert das Leben ganzer Familien, nicht nur des Kindes. Oft denkt man gar nicht daran dass es extrem anstrengend ist, für die Geschwister, die Eltern und das Umfeld, wenn Ihre Kinder zwischen 30 und 300 Krampfanfälle täglich bekommen.

Hanfverband Hamburg:  Wie stellst du dir die Legalisierung vor, bzw. wie wünschst du sie dir?

Daniela: Ich wünsche mir eine verantwortungsbewusste Regulierung, die den Freizeitgebrauch und nicht nur den medizinischen Gebrauch abdeckt und sich auf die Stärkung des Mittelstands und der Genossenschaften konzentriert. Jedes Land, jede Region hat ihre Besonderheiten, man kann also kein Rezept für alle gleich machen. Man muss sich die Bedürfnisse und Probleme vor Ort anschauen und dann Regulierungsmodelle suchen die passen, oder anpassen. Eigenanbau und Social Clubs müssen auch unbedingt beachtet werden.

Vom “Beispiel Oregon”, ist interessant, dass Menschen die nicht gewalttätigen Delikte mit Cannabis verübt haben, haben Vorrang bei Arbeitsstellen in der Hanfbranche.

Hanfverband Hamburg:  Hast du eine Lieblingsgenetik/Sorte? Warum?

Daniela: Ich freue mich, wenn ich verschiedene, am liebsten lokale Sorten probieren darf. Ich mag gerne fruchtige Sorten vom Geschmack her.

Hanfverband Hamburg:  Viele Leute haben Bedenken, sich aktiv für die Legalisierung zu engagieren, weil sie fürchten, Probleme im Job, usw. zu bekommen. Was würdest du diesen Leuten sagen, bzw. welche Tipps würdest du ihnen geben, damit sie trotzdem aktiv werden?

Daniela: Das Problem ist viel Grösser als nur der Konsum.  Es geht nicht um den Konsum. Es gibt viel wichtigere Gründe für die Legalisierung aktiv zu werden als nur der Konsum. Stichwort Drogenkrieg, Waffenhandel, Menschenhandel, Europäische Werte, Biodiversität, Patientengerechtigkeit, Gesundheit/Medizin, Menschenrechte, Nachhaltigkeit  etc, etc, etc.  Ich würd sagen: “Ihr Lieben, wir haben alle mal Befürchtungen oder Ängste, aber es gibt wichtigeres als unsere  Angst, und unser aller Einsatz wird gebraucht. Man kann auf vielen Weisen helfen.”

Hanfverband Hamburg:  Wenn Cannabis legal wäre, würdest du lieber anbauen oder in einem Shop einkaufen gehen?

Daniela: Beides, die eigenen Pflanzen sind nicht immer so ergiebig wie manche Sorten in den Tropenländern. Oder man muss wegen der Arbeit viel verreisen, oder man versaut die Ernte ein paar Wochen vorher, oder Schimmel verbreitet sich, etc..… es kann vieles passieren warum eine Ernte ausfallen kann ….da sind Shops genau richtig, man kann sich an einem vertrauensvollen Ort beraten lassen, die Qualität ist garantiert,  sei es zu den Pflanzen selbst und dem Anbau, oder auch für den Gebrauch, es ist ja ein sehr komplexes und weites Feld.

Hanfverband Hamburg:  Was würdest du jemandem mit auf den Weg geben, (Vielleicht gerade Jugendlichen) wenn er/sie zum ersten mal Cannabis konsumieren möchte?

Daniela: Wenn Minderjährig, erklären, warum es sinnvoll ist noch zu warten bis man 18 ist (bei Männern z.B. ist die Gefahr Hodenkrebs zu bekommen höher, wenn sie Cannabis geraucht haben vor dem 18. Lebensjahr z.B.) soll sich auch erkundigen zu der Pflanze, wenn Pflanzen in der Familie vorhanden sind, mit dem Anbau vertraut machen.

Bei Erwachsenen ist “Set und Setting” das Ein und Alles.

Rev. Martin Diaz, Jean-Luc Lemahieu

Hanfverband Hamburg:  Hast du zum Abschluss noch eine lustige, oder spannende Cannabis – Anekdote?

Daniela: Als wir 2013 in El Salvador die erste Demo für eine neue Drogenpolitik organisiert haben.

Wir hatten sehr wenig Ressourcen, um genau zu sein 600 USDollar und ein paar tolle Leute die Alles gegeben haben, in dem Orga-Team.

Es war extrem anstrengend, wir haben viel gearbeitet, dann kam der Tag. Die Demo sollte um 9 Uhr morgens beginnen (ist hier vielleicht eine unübliche Zeit für eine Demo, in El Salvador war sie “spät” angesetzt. Als wir alles vorbereitet hatten, fing es an zu regnen. Unsere Befürchtung dass noch weniger Leute kommen würden… hat sich nicht bewahrheitet. Plötzlich kamen von überall hunderte von Leuten her grün und bunt angezogen, mit Schildern und Musikinstrumenten. 3000 Teilnehmer*innen haben wir gezählt, Presse war da, sogar ein Hip Hop Video wurde aufgenommen. Es war ein voller Erfolg und wirklich motivierend. Hier könnt ihr das Video sehen, bedenkt bitte, es ist schon sehr lange her 🙂

 AKA Lion  – “Ya no vo y a callar” (dt: ich werde nicht länger schweigen”)

Vielen Dank Daniela, dass du mitgemacht hast. Wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg und alles Gute auf deinem Weg!

Bernd Schmidt

Bernd Schmidt

Bernd hat allen Grund sich für die Legalisierung von Cannabis einzusetzen.

Der IT – Mitarbeiter  leidet seit der Amputation seines linken Unterschenkels an Phantomschmerzen, welche er sonst nur mit starken Schmerzmitteln ertragen konnte.

Durch Cannabis konnte er diese reduzieren und teilweise sogar absetzen, was ihm eine gehörige Portion Lebensqualität wiedergab.

Bernd engagiert sich seit Jahren in der Duisburger Ortsgruppe des Deutschen Hanfverbandes und organisierte 2016 den ersten GMM in seiner Stadt mit.

Außerdem leitet er die Duisburger Selbsthilfegruppe „Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin“.

Bernd, schön dass auch du bei unserem Interview mitgemacht hast!

Hanfverband Hamburg: Wie bist du zum ersten mal mit Cannabis in Berührung gekommen?

Bernd: Das war schon relativ früh mit 16, also 1985.

Hanfverband Hamburg: Hat sich dein Konsum im Laufe der Jahre verändert?

Bernd: Bis 2014 habe ich gelegentlich konsumiert, es gab auch immer mal Pausen dazwischen. Geändert hat sich das erst, als ich den medizinischen Nutzen erkannt habe.

Hanfverband Hamburg: Hattest du in Bezug auf Cannabis schon Probleme mit dem Gesetz?

Bernd: Ja, wegen Eigenanbau.

Hanfverband Hamburg: Was hat dich dazu bewegt, aktiv zu werden?

Bernd: Da muss ich etwas weiter ausholen.

Bis ich 2014 mit einer Sepsis im Bein ins Krankenhaus kam, war ich ja nur Gelegenheitskonsument. Durch die ganzen offenen Stellen im Bein bekam ich Unmengen an Schmerzmittel. Da Holland nicht weit war und das Auto vorm Krankenhaus stand, bin ich dann zwischendurch mal abgehauen nach Holland und habe mir Cannabis gekauft um die Zeit im Krankenhaus erträglicher zu machen.

Ich merkte dann auch schnell, dass ich von den Schmerzmitteln weniger brauchte. Natürlich blieb das nicht lange unbemerkt von den Ärzten und dem Pflegepersonal. Da ich aber die ganze Zeit vorher gegenüber den Ärzten ein richtiger Stinkstiefel war, wurde es geduldet weil ich seit dem auch umgänglicher den Ärzten gegenüber war. Also befasste ich mich in den folgenden Wochen im Krankenhaus erst einmal mit dem Thema Cannabis als Medizin. Dabei bin ich dann auch auf den DHV aufmerksam geworden. Da es in Duisburg noch nichts in dieser Richtung gab, versuchte ich Gleichgesinnte zu finden. Anfangs war das gar nicht so leicht, zumal dazu kam, dass mir am Ende des Jahres 2014 dann mein Bein am Unterschenkel amputiert wurde.

Somit war mein Plan 2015 in Duisburg einen GMM zu veranstalten erst einmal auf Eis gelegt. Die Zeit im Krankenhaus und der Reha nutzte ich dann dazu, mich weiterhin in das Thema einzuarbeiten. Parallel dazu vernetzte ich mich online. Das führte letztendlich dazu dass mich einer von den Jusos aus unserem Stadtteil anschrieb, der damals sehr engagiert in dem Thema drin war. Es dauerte nicht lange, und wir hatten einen weiteren Mitstreiter. Schnell einigten wir uns darauf, dass wir in Duisburg auch einen GMM haben wollen. Um zu schauen wie aktive Arbeit vor Ort aussieht, haben wir dann auch die DHV Ortsgruppe in Düsseldorf sowie Cannabis Colonia e.V. in Köln besucht.

Mit aktiver Hilfe der Vorsitzenden von Cannabis Colonia und einem Redakteur der Grow organisierten wir dann in innerhalb von ein paar Wochen unseren ersten GMM. Mit dem Stadtteilladen Syntopia in Duisburg bekamen wir dann auch eine Anlaufstelle in der wir uns monatlich treffen können. Von da an haben wir bis heute jedes Jahr einen GMM veranstaltet. Im Jahr 2020 mussten wir unseren GMM im Mai ausfallen lassen, haben ihn aber im September nachgeholt. Aktuell planen wir jetzt schon für das Jahr 2021.

Neben dem GMM sind wir regelmäßig in der Fußgängerzone mit einem Infostand vertreten.

Hanfverband Hamburg: Bist du Cannabis – Patient?

Bernd: Ja

Hanfverband Hamburg: Wie hat Cannabis deine gesundheitliche Situation verbessert? Oder hat es das, auch ohne dass du Patient bist?

Bernd: Auf jeden Fall ein klares ja. Als Beispiel, mir wurden nach der Amputation auch Psychopharmaka verabreicht. Ich fühlte mich damit wie eine Marionette. Da ich aber innerhalb weniger Tage in der Lage war mit Rollstuhl wieder raus zu fahren, habe ich sie ab dem Moment wo ich wieder Cannabis konsumieren konnte abgesetzt. Das Resultat, mir ging es besser und die Ärzte haben bei der Visite gestaunt als ich ihnen gezeigt habe wie viele bunte Pillen ich gesammelt habe. Hauptsächlich bekämpfe ich mit Cannabis aber meine Phantomschmerzen.

Hanfverband Hamburg: Wie stehst du zu anderen Drogen und der Debatte um eine Entkriminalisierung dieser Substanzen?

Bernd: Neben der Regulierung von Cannabis würde ich auch eine Entkriminalisierung anderer Substanzen begrüßen.

Hanfverband Hamburg: Wie siehst du die Chancen, dass an der jetzigen Politik bald etwas geändert wird?

Bernd: In dieser Legislaturperiode sehe ich gar keine Chance mehr. In der nächsten Legislaturperiode sehe ich bei den möglichen Koalitionen durchaus Chancen.

Hanfverband Hamburg: Gab, oder gibt es Momente in deinem Aktivistenleben, wo du an deiner Überzeugung gezweifelt hast? Wenn ja, was motiviert dich weiterzumachen?

Bernd: Die gibt es regelmäßig nach jedem GMM 😂. Wenn man sieht wie viele Kiffer es in Duisburg z.B. gibt und dann kommen vielleicht mal 150 Demonstranten zum GMM, dann kann man schon mal verzweifeln. Aber ich halte das dann immer so: Aufstehen, Krone richten und weitermachen.

Bernd Schmidt

Hanfverband Hamburg: Hatte der Cannabis-Konsum – auch ob des gesellschaftlichen Stigmas – Auswirkungen auf Partnerschaften/Freundschaften ?

Bernd: Eigentlich nicht, ich bin auch zu meiner Zeit als Genusskiffer schon sehr offen damit umgegangen. Ich achte auch mit darauf, dass der Freundeskreis nicht nur aus der Filterblase besteht.

Hanfverband Hamburg: Wie stehst du zum Umgang mit Cannabis im familiären Umfeld?

Bernd: Als ich meine Lebensgefährtin kennenlernte, waren Ihre Kinder im Schulalter. In den 90er Jahren war das Thema Cannabis natürlich noch verpönter als heute. Ich habe immer Rücksicht darauf genommen, dass ich nicht in den Räumen konsumiert habe wo sch die Kinder aufgehalten haben. Generell bin ich auf jeden Fall für einen offenen Umgang Kindern gegenüber.

Hanfverband Hamburg: Ab welchem Alter würdest du das Thema mit deinen Kindern besprechen und wie?

Bernd: Aus meiner eigenen Erfahrung her würde ich sagen relativ früh. Man sollte den Kindern dann eben nahebringen, dass Cannabis wie Alkohol nur für Erwachsene ist.

Hanfverband Hamburg: Welche Altersgrenze für die Abgabe von Cannabis findest du sinnvoll?

Bernd: 18 Jahre

Hanfverband Hamburg: Wie stellst du dir die Legalisierung vor, bzw. wie wünschst du sie dir?

Bernd: Fachgeschäfte, Eigenanbau und Cannabis Social Clubs. So wäre für alle Bedürfnisse etwas dabei.

Hanfverband Hamburg: Hast du eine Lieblingsgenetik/Sorte? Warum?

Bernd: Jein, Strawberry Haze ist schon nice von Geschmack und Wirkung. Es gibt aber genug andere Sorten die auch die gewünschte Wirkung haben.

Hanfverband Hamburg: Viele Leute haben Bedenken, sich aktiv für die Legalisierung zu engagieren, weil sie fürchten, Probleme im Job, usw. zu bekommen. Was würdest du diesen Leuten sagen, bzw. welche Tipps würdest du ihnen geben, damit  sie trotzdem aktiv werden?

Bernd: Man muss nicht unbedingt Konsument sein, um sich für eine Legalisierung einzusetzen. Leider ist die Angst vor dem Arbeitgeber tatsächlich bei vielen Leuten groß. Ich müsste jetzt aber auch auf den Spickzettel schauen, was wir Leuten an den infoständen dann sagen würden.

Hanfverband Hamburg: Wenn Cannabis legal wäre, würdest du lieber anbauen oder in einem Shop einkaufen gehen?

Bernd: Ich würde selbst anbauen.

Bernd Schmidt

Hanfverband Hamburg: Was würdest du jemandem mit auf den Weg geben, (Vielleicht gerade Jugendlichen) wenn er/sie zum ersten mal Cannabis konsumieren möchte?

Bernd: Das ganze vorsichtig angehen zu lassen und erst einmal mit einer Sorte anzufangen die nicht zu viel THC hat.

Hanfverband Hamburg: Hast du zum Abschluss noch eine lustige, oder spannende Cannabis – Anekdote?

Bernd: Die gibt es tatsächlich. Vor ein paar Jahren war ich auf dem Sommerfest von einem Grow Großhandel in NRW. Dort war unter anderem auch der Stand von einem Bekannten Dabbing Online Händler. Den Nachmittag über bin ich ca einmal pro Stunde an den Stand gegangen und habe jeweils eine etwa Stecknadelgroße Menge verköstigt. Abends probierte ich dann gefühlt die Zehnfache Menge. ich bemerkte dann auch relativ schnell dass es mit dem Zug nicht mehr nach Hause geht. Glücklicherweise waren auch Bekannte von mir da die mit dem Auto angereist waren. Auf dem Weg nach Hause musste der Fahrer zweimal auf dem Seitenstreifen der Autobahn halten, weil ich kotzen musste. Dummerweise erwähnte ich beim Telefongespräch mit meiner Lebensgefährtin den Beruf des Fahrers (Polizei). In der Zeit setzte bei mir zu Hause hektische Betriebsamkeit ein. Mit Hilfe eines Nachbarn wurde alles was auf einen grünen Daumen hinwies abgebaut und woanders eingelagert. Als ich dann doch nicht im Streifenwagen abgeliefert wurde, war meine Frau erst etwas wütend und fühlte sich verarscht. 😂

Vielen Dank Bernd, dass du mitgemacht hast. Wir wünschen weiterhin alles Gute!